Das ganze ist schon seit geraumer Zeit eine reine Neid-Debatte. Die Ärmeren sind keine großartigen Umweltschützer weil sie so gut und moralisch wären, sondern weil sie sich einfach keinen höherwertigen Lebensstil leisten können. Und die Armen werden meistens auch nicht in modernen Superduper-ökoeffizienten Passivenergiehäusern leben, sondern oft noch in Altbauten, wo die Zugluft die Heizenergie gleich wieder zu den undichten Fenstern rausbläst. Wärmepumpen muß man sich erst mal leisten können, die finanziert nicht das Sozialamt!
Das ist bei vielen politischen Diskussionen und vor allem im Sozialbereich ein Problem. Es wird i.d.R. immer ein Handeln von
ANDEREN gefordert. Gleichzeitig ist jeder der Meinung selbst nichts tun zu können oder schon genug zu tun.
Wer sich hier für höhere soziale Standards ausspricht, wird diese selten aus deinen eigenen Mitteln bestreiten wollen, vielmehr wird die Zahlung abstrahiert und allgemein "der Staat", "Reiche" oder sonstwer sollen die Kosten tragen.
Solche Diskussionen wären oft zielführender, wenn man sie auf einer übergeordneten Ebene führen würde. Sagen wir gemäß dem kategorischen Imperativ von Kant. Man sich also immer gleichzeitig in alle Beteiligten reinversetzt und überlegt welche Entscheidung für alle jederzeit akzeptabel wäre. Man müsste sich bewusst sein, dass man also immer zu dem Personenkreis gehören kann, die alles bezahlt, was man fordert und gleichzeitig Empfänger von Leistungen ist.
Damit würde man sich von einer Neiddebatte lösen und eher darüber sprechen ob und wann es
sinnvoll ist, Geld A zu nehmen und es B zu geben oder sonstwas damit zu machen.
Meiner Ansicht nach würde man dazu kommen, dass es extrem ungünstig für eine Gesellschaft ist arbeitsfähigen Menschen Geld statt Arbeit zu geben (erst Recht wenn dies bedingungslos erfolgt):
- Andere Menschen müssen das finanzieren
- Die Umverteilung kostet zusätzlich bürokratischen Aufwand
- Es bleibt Arbeitspotenzial in der Gesellschaft brach liegen
- wirklich zufrieden ist niemand, weder der Hilfeempfänger noch der Steuerzahler