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Kommentare zu beliebigen Meldungen

Es geht nicht um Sündenbock, sondern sich größtmöglich dem anzunäheren wie es tatsächlich ist.
Du erfährst aber allein aus der nationalität eben NICHT wie es tatsächlich ist!
Das erfährst Du nur, wenn Du genauer hinschaust.
Rein äußerliche Merkmale beschreiben nur einen Zusammenhang, geben aber eben KEINE Erklärung dazu. DH dieser Zusammenhang, der dann hergestellt wird führt im Kopf des Otto-Normalverbrauchers nicht zu Erkenntnisgewinn sondern nur zum schüren irgendwelcher Vorurteile/Antipathien und verstärkt das Problem ggf.
Wenn ich feststelle, dass IRGNEDEINE Bevölkerungsgruppe Merkmal XY verstärkt aufweist, will ich wissen, WARUM das so ist. Die Aussage allein, DASS das so ist, bringt keinerlei Erkenntnis, die irgnedwie weiterführt.

Bestes Beispiel zB AIDS: Ja, eine Krankheit die in den 80ern aus "Schwulenkrebs" bezeichnet wurde: Als Strafe Gottes für unsägliches Schwules Treiben.
Die bloße Erkenntnis: "Schwule haben häufig AIDS" ist eine Beobachtung aber diese Beobachtung brachte erstmal keinen Erkenntnisgewinn.
Die Beobachtung allein bringt erstmal nur Diskriminierungspotential. Und so war es doch auch: Für viele Leute war die Sache nämlich an diesem Punkt bereits geklärt: "Schwule haben AIDS, WEIL sie schwul sind". Fertig- wir habens ja immer gewusst! Das beste Mittel gegne Aids ist also weg mit den Schwulen.

Ist aber halt nicht die Wahrheit. Wie wir ja hoffentlich alle wissen, hatten Schwule damals vermehrt AIDS weil sie öfter ungeschützten Verkehr mit wechselnden Partnern hatten.
Also der Kausalzusammenhang ist nicht: "Schwul sein begünstigt AIDS", sondern "ungeschützter Verkehr mit wechselnden Partnern begünstigt AIDS".
also nicht: Weg mit den Schwulen, sondern weg mit ungeschützem Verkehr!

Und genauso ist es bei der Beobachtung: "Ausländer haben in gewissen Bereichen eine besonders hohe Kriminalitätsrate"
DA ist eben AUCH der Kauslazusammenhang nicht: "Sie haben eine höhere Rate WEIL sie Ausländer sind" (Lösung: weg mit Ausländern) sondern sie haben eine höhere Rate WEIL ???? (Lösung: Weg mit ????)
Und diese ??? sind doch die interessanten Punkte: DAS will ich wissen und zwar will ich es wissen aufgrund von Belegen, Studien und Forschung und nicht aufgrund von irgendwelchen Antipatien und Gefühlen. DAS ist es was für eine Gesellschaft interessant ist. Die bloße Beobachtung OHNE die Beantwortung der relevanten Folgefragen bringt nichts.
Sie bringt nur denen was, die eigentlich garnicht an Gründen (und damit an Prävention und Aufklärung) interessiert sind sondern bloße Bestätigungen ihrer Vorurteile suchen!
Genau wie bei den Schwulen damals: wer eigentlich keine Lösung des Problems sucht, sondern eine Rechtfertigung, eine Bevölkerungsgruppe pauschal in eine Schublade zu stecken, für den ist die Sache freilich an dem Punkt beendet, denn er sucht ja garkeine Lösung.

ALSO:
DASS es so ist, wissen wir längst, ich will wissen WARUM das so ist und was dagegen getan werden kann und sollte!
Und dabei will ich keine polemischen Stammtischphrasen (die gestehe ich gern demjenigen zu, der gerade akute Wut über sowas hat oder Opfer wurde: Keine Frage!) sondern ich will Butter bei die Fische. Was handfestes: WENN eine Zeitung die Herkunft erwähnt, will ich auch, dass sie das tut, weil es einen Mehrwert hat und nicht nur, damit irgendwelche menschen sich in ihren Gefühlen bestätigt sehen, oder weil sie sonst eine Verschwörung wittern.

also ich denke ich sehe das einfach (zu sehr?) von der sachlich-praktischen Seite!
 
Zur Solarenergie: Eine vierköpfige Familie könnte autark leben mit Solarenergie.


Ist mir dann auch irgendwie egal, wenn es den meisten "nur" um die Kosten geht, wenn dann trotzdem die Umwelt davon profitiert.
Stimmt!
Wir sind gerade dabei, unser Bauprojekt anzubahnen und sämtliche Baufirmen haben es bestätigt: es ist durchaus realistisch, dass zB ein normales Einfamilienhaus/Doppelhaus oder Reihenhaus mit 160 qm mit Solarenergie und Wärmepumpe je nach Wetterlage, Dachausrichtung und -größe und individuellem Verbrauch autark oder nur mit wenigen Euro monatlichen Energiekosten versorgt werden kann.
Also wer da einen Vorteil sieht, weiterhin Menschen in dem Glauben zu lassen fossile Brennstoffe wären eine echte Alternative.....
Naja, ist halt Lobbyarbeit und kein Wunder, dass die Mehrheit das Sparpotential nicht kennt.
 
Es geht bei dieser Aussage aber nicht darum, dass er zwischen den verschiedenen Nationalitäten differenzieren müsste.
Seine Aussage war leicht verständlich und korrekt. Und dies wird von Statistiken gestützt und mittlerweile von Politikern bestätigt, wenn es um den Vergleich "Ausländer" und "nicht-Ausländer" geht.

Nein, wenn man Stimmung machen möchte, muss man nicht differenzieren. Wenn man Statistiken überinterpretiert, wird das auch gestützt, ja. Und viele Politiker werden immer populistischer und machen bei Stimmungsmache mit. Bestes Beispiel ist Scholz, der jetzt vor allem Syrer nennt, die abgschoben werden müssten. Wenn man sich das Ganze ansieht, sind es aber nicht Syrer, die oben in der Verdächtigenstatitistik stehen, sondern eben junge Nordafrikaner. Und warum Syrer oft wenig kriminell sind, hatte ich ja schon geschrieben. Aus Einzelfällen, die in den Medien breit getreten werden, das große Problem herzuleiten, ist nunmals populistisch. Angst haben ist okay. Wenn man sich vergewissert hat, dass man keine Angst zu haben braucht, sollte aber zur Vernunft zurückgekehrt werden. Vor allem bei Politikern.
 
Dumm nur, dass die U-Haft nicht von der Polizei angeordnet wird.
Na zum Glück ist dafür eine gerichtliche Entscheidung nötig. ^^ Aber wieso sollte das "dumm" sein? 🤔

Natürlich sind auch Fälle des dringenden Tatvderdachtes in der Statistik drin enthalten, nur wo werden sie separat erfasst?
Ich hatte in meinem Vorbeitrag ja erklärt, warum ich in einer solchen Statistik keine höhere Aussagekraft sehe, sondern im Gegenteil eine geringere. Geh darauf doch mal ein. Was sagst du dazu, und was genau sind denn deine Argumente für eine separate Darstellung des dringenden Tatverdachts?

Wenn du keine schlüssigen Gründe dafür nennen kannst, macht deine Forderung ja keinen Sinn. Es könnten schließlich unzählige Aspekte näher aufgeschlüsselt werden, die bei polizeilichen Ermittlungen irgendwie irgendwo mal zum Tragen kommen und erfasst werden. Darum ist es ja gerade wichtig, sich bei zusammenfassenden Darstellungen auf die relevanten und möglichst aussagekräftigen Aspekte zu beschränken.

Genau! Die Fehlerquote ist durch die polzeiliche Kriminalstatistik überaus hoch.
"Überaus" würde ich jetzt nicht sagen. Es gibt halt ganz normale Störfaktoren, Ungenauigkeiten, verzerrende Effekte... wie eigentlich bei jeder statistischen Auswertung von Daten aus Erhebungen, die sich mit komplexen sozialen Phänomenen und Zusammenhängen befassen.

Und übrigens ist es ja auch wahrscheinlich, dass es nicht nur Verzerrungen zu Ungunsten nichtdeutscher Tatverdächtiger gibt, sondern ebenfalls zu ihren Gunsten. Die darf man dann auch nicht vergessen, wenn man die Ungenauigkeit einer solchen Statistik bemängelt. 😉

Unter dem Strich sind die Zahlen der PKS aus meiner Sicht also durchaus zu gebrauchen.

Stimmt so nicht ganz.
Doch. ^^

Da gibt es verschiedene Abstufungen. Man kann auch noch Verdächtiger sein ohne, dass man Beschuldigter ist.
Verdächtiger ist man, bevor ein Strafverfahren eröffnet wird. Das hat mit den Zahlen der Kriminalstatistik also gar nichts zu tun.

Äh doch:

Einer Erhebung von 2017 zufolge sind anerkannte Flüchtlinge weniger kriminell als die hier lebende Durchschnittsbevölkerung.
Hm???

Es ging um die Häufigkeit von Anzeigen und deren eventuelle Auswirkungen. Inwiefern sagt das Zitat "Einer Erhebung von 2017 zufolge sind anerkannte Flüchtlinge weniger kriminell als die hier lebende Durchschnittsbevölkerung" denn deiner Meinung nach aus, dass durch häufigere Anzeigen die Wahrscheinlichkeit, dass Ausländer verurteilt werden, höher wäre als bei Deutschen? 🙂

Es wurde von einer eindeutigen Kriminalstatistik geschrieben. >>>Klick<<<
Dass es aktuell in Deutschland bei Nichtdeutschen eine deutliche Steigerung und insgesamt eine wesentlich höhere Kriminalitätsquote gibt als bei Deutschen, und dass sich dieser Unterschied bei bestimmten Delikten, auch nicht ausländerrechtsspezifischen, besonders deutlich zeigt - das ist eindeutig, tork. Die errechneten Prozentzahlen sind natürlich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit nicht bis auf die dritte Stelle hinter dem Komma exakt zutreffend. Das behauptet ja aber auch niemand, soweit ich weiß.

Die PKS enthält die der Polizei bekannt gewordenen rechtswidrigen Straftaten einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche
Ob bekannt gewordene Straftaten in der PKS auch irgendwo aufgeführt werden, weiß ich nicht. Aber sie gehen jedenfalls nicht in die Statistik ein, über die wir hier gerade sprechen. Unberücksichtigt dabei bleiben sämtliche:
  • Straftaten ohne einen Tatverdächtigen
  • Straftaten mit einem Verdächtigen, bei dem sich der Tatverdacht aber nicht erhärtet und gegen den kein Ermittlungsverfahren eröffnet wird
  • Straftaten mit einem Beschuldigten, bei dem nach Abschluss des Ermittlungsverfahrens aber kein zumindest hinreichender Tatverdacht festgestellt werden kann
Was ist das bitte anderes als ein Tätigkeitsbericht der Polizei?
Wenn du es so nennen möchtest - bitte. Aber egal wie man die PKS nennt... es lassen sich daraus jedenfalls Rückschlüsse auf die Kriminalitätsrate bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen hinsichtlich verschiedener Delikte/Deliktgruppen ziehen. 🙂

Alles andere ist wirklich nicht überzeugend. Überleg doch nur mal: Direkt nach der Veröffentlichung der PKS im April 2024 wurde Innenministerin Nancy Faeser in den Tagesthemen dazu interviewt und äußerte Folgendes:

Ingo Zamperoni zur Einleitung, Nancy Faeser nickt dazu:
"Der Aspekt, der sofort ins Auge fällt: Die deutlich gestiegenen Zahlen bei Straftaten durch ausländische Tatverdächtige."

Nancy Faeser bei min 02:29:
"Wir haben eine Entwicklung im Moment (...), die am meisten ins Auge fällt, nämlich eine Zunahme von ausländischen Straftätern. Das kommt durch erhöhte Zuwanderung, das war 2016 genauso, und deswegen haben wir auch entsprechende Maßnahmen jetzt getroffen."

Glaubst du denn wirklich, die Innenministerin würde sich so äußern, es würden Gegenmaßnahmen beschlossen usw. - wenn die Zahlen der PKS tatsächlich viel zu unzuverlässig wären und sich daraus überhaupt kein solcher Trend ableiten ließe?
 
ALSO:
DASS es so ist, wissen wir längst, ich will wissen WARUM das so ist und was dagegen getan werden kann und sollte!
Und dabei will ich keine polemischen Stammtischphrasen (die gestehe ich gern demjenigen zu, der gerade akute Wut über sowas hat oder Opfer wurde: Keine Frage!) sondern ich will Butter bei die Fische. Was handfestes: WENN eine Zeitung die Herkunft erwähnt, will ich auch, dass sie das tut, weil es einen Mehrwert hat und nicht nur, damit irgendwelche menschen sich in ihren Gefühlen bestätigt sehen, oder weil sie sonst eine Verschwörung wittern.
also ich denke ich sehe das einfach (zu sehr?) von der sachlich-praktischen Seite!
Und dazu soll der Staat tausend Studien finanzieren, während die Kriminalität fröhlich weitergeht?
Die grundlegenden Fakten sind doch längst bekannt, vor allem andere Sozialisierung (z. B. Machogehabe, wo jeder ein Messer in der Tasche mitschleppt und ggf. auch benutzt, sonst gilt er als Weichei), Kriminalität die bereits aus den Heimatländern mitgebracht wird wie z. B. Drogenhandel, und ganz wichtig der Fakt, daß die Strafen in Deutschland lachhaft sind.
Bewährung ohne Ende selbst für Intensivtäter und garantiert niemals eine konsequente Abschiebung oder wenigstens Vereinzelung und Verbannung ins hinterste Kuhdorf auf der Pampa oder auf eine einsame Insel, was für viele der Täter das schlimmste wäre, noch vor Haft, denn die "adelt" in gewissen Kreisen sogar.
Die praktische Seite muß einem sagen, daß man mit der Kriminalität nur aufräumt über Strafen die sofort praktiziert werden und weh tun - insbesondere Abschiebung, oder Internierung auf einer einsamen Insel wie es Australien macht. Aber dazu ist die Politik rot-grün weder willens noch fähig, die betrachtet traditionell eher unsere Ordnungshüter als Feinde als die Kriminellen, weil etliche von den heutigen Politikern selber eine entsprechende Vergangenheit haben, vor allem unter den Grünen.
Tausend weitere Studien oder Statistiken sind völlig für die Katz, denn die ändern nichts an den Zuständen, nur radikales Durchgreifen ändert was.
Nulltoleranz bei der Polizei und bei den Gerichten genauso, von der Politik gestützt und abgesegnet. Keine Bewährung mehr, keine Duldungen mehr von Leuten die sowieso keinen Asylgrund (nur für politisch Verfolgte gedacht, niemand anderen!) anerkannt bekommen. Drehtür für die meisten, kaum angekommen, schon wieder raus und auf Nimmerwiedersehen. Notfalls karrt man sie halt per Direktflug ins Nichts mitten in der Sahara, wenn kein Land sie zurücknehmen will, wo sie dann schauen können wie sie weiterkommen, und in welche Himmelsrichtung. Die sind nicht unsere Verantwortung, und wir brauchen sie nicht zu unserer machen. Entweder die Leute benehmen sich manierlich, oder sie landen bald da wo sich die Wüstenfüchse gute Nacht sagen, so einfach sollte das sein. Auch wir können einen Deal mit anderen Ländern machen, was das angeht, nicht nur die Briten mit Ruanda. Helgoland ist ja leider viel zu klein, um alle Unerwünschten unterzubringen.
 
DASS es so ist, wissen wir längst, ich will wissen WARUM das so ist und was dagegen getan werden kann und sollte!
Es liegt daran, dass sie andere Gesetze, Mentalität und Einstellungen zur Gewalt haben. Manches ist in den Ländern erlaubt, was Deutschland verbietet, mMn.

Und das sollte doch eigentlich auch jeder wissen, der sich mit Asylanten/Migranten mal beschäftigt hat. Da braucht es doch kein Medium um uns das zu erklären.

Bei der Integration wird eigentlich nur versucht, die deutschen moralischen Einstellungen und geltenden Gesetze überzustülpen, dass das nicht klappen kann, ist doch eigentlich logisch.
Warum etwas im eigenen Land erlaubt ist, aber in Deutschland nicht....wird das bei der Integration erklärt? Meines Wissens nicht
 
Na zum Glück ist dafür eine gerichtliche Entscheidung nötig. ^^ Aber wieso sollte das "dumm" sein? 🤔

Weil die gerichtliche Entscheidung nicht mehr Tätigkeit der Poizei ist...

Ich hatte in meinem Vorbeitrag ja erklärt, warum ich in einer solchen Statistik keine höhere Aussagekraft sehe, sondern im Gegenteil eine geringere. Geh darauf doch mal ein. Was sagst du dazu, und was genau sind denn deine Argumente für eine separate Darstellung des dringenden Tatverdachts?

Ich hatte doch bereits erwähnt, dass beim hinreichenden Tatveracht nur eine Verurteilungswahrscheinlichkeit von mehr als 50 % vorliegen muss. Bei 75 % zum Beispiel wird bei jedem vierten Fall gar kein Schuldurteil herauskommen. Darauf gehst eben gerade Du nicht ein. Und bei 51 % Wahrscheinlichkeit wäre es fast jedes zweite Gerichtsverfahren, welches nicht zum Erfolg führt. In diesem Falle gilt also fast jeder zweite Tatverdächtige im Nachhinein nicht als Täter...

😉
Wenn du keine schlüssigen Gründe dafür nennen kannst, macht deine Forderung ja keinen Sinn. Es könnten schließlich unzählige Aspekte näher aufgeschlüsselt werden, die bei polizeilichen Ermittlungen irgendwie irgendwo mal zum Tragen kommen und erfasst werden. Darum ist es ja gerade wichtig, sich bei zusammenfassenden Darstellungen auf die relevanten und möglichst aussagekräftigen Aspekte zu beschränken.

Ich warte hingegen noch auf schlüssige Gründe, warum eine Statistik, die lediglich Tatverdächtige nennt eine -Aussagekraft bezüglich Tätern haben soll. Wie erwähnt führt eine Vielzahl der Fälle gar nicht zu einer Verurteilung - bis zu fast jedem zweiten.

Und ob etwas relevant ist, sieht man erst, wenn man etwas aufschlüsselt. Dann kann man auch erst Gegenmaßnahmen ergreifen. Eine Virusinfektion kannst Du auch nicht mit Antibiotika behandeln. Du musst erst aufschlüsseln, ob der Erreger ein Virus oder ein Bakterium ist.

"Überaus" würde ich jetzt nicht sagen. Es gibt halt ganz normale Störfaktoren, Ungenauigkeiten, verzerrende Effekte... wie eigentlich bei jeder statistischen Auswertung von Daten aus Erhebungen, die sich mit komplexen sozialen Phänomenen und Zusammenhängen befassen.

Allerdings sollte die Statistik zum Thema passen. Tatverdächtiger und Täter müssen nicht das gleiche paar Schuhe sein.

Und übrigens ist es ja auch wahrscheinlich, dass es nicht nur Verzerrungen zu Ungunsten nichtdeutscher Tatverdächtiger gibt, sondern ebenfalls zu ihren Gunsten. Die darf man dann auch nicht vergessen, wenn man die Ungenauigkeit einer solchen Statistik bemängelt. 😉

Welche Verzerrungen zu ihren Gunsten stellst Du Dir denn vor? Und selbst wenn Du welche findest, stell sie mal den Verzerrungen zu ihren Ungunsten gegenüber, die da zum Beispiel wären:

- Ausländer werden eher angezeigt als Inländer,
- es gibt Straftaten, die nur von Ausländern begangen werden können,
- zwischen verschiedenen Migrantenruppen gibt es heftige Unterschiede,
- etc.

Unter dem Strich sind die Zahlen der PKS aus meiner Sicht also durchaus zu gebrauchen.

Zu gebrauchen sind sie, aber nicht zu jedem Sachverhalt. ^^

Doch. ^^


Verdächtiger ist man, bevor ein Strafverfahren eröffnet wird. Das hat mit den Zahlen der Kriminalstatistik also gar nichts zu tun.

Auch hier: Das Strafverfahren wird nicht durch die Polizei eröffnet. Statt dem Gericht (s.o.) ist es hier die Staatsanwaltschaft. Hinreichender Tatverdacht ist zwar erforderlich für die Eröffnung eines Strafverfahrens, es ist aber auch erforderlich, dass der Staatsanwalt eine Prüfung macht, ob er das Strafverfahren eröffnen möchte. Da kann es durchaus zu unterschiedlichen Auffassungen von Polizei und Staatsanwaltschaft kommen. Und es heißt ja nicht "Statistik der Staatsanwaltschaft", sondern "Statistik der Polizei"😏.

Hm???

Es ging um die Häufigkeit von Anzeigen und deren eventuelle Auswirkungen. Inwiefern sagt das Zitat "Einer Erhebung von 2017 zufolge sind anerkannte Flüchtlinge weniger kriminell als die hier lebende Durchschnittsbevölkerung" denn deiner Meinung nach aus, dass durch häufigere Anzeigen die Wahrscheinlichkeit, dass Ausländer verurteilt werden, höher wäre als bei Deutschen? 🙂

Wenn drei Leute von Gruppe A angezeigt werden und nur einer von Gruppe B, die beide aus jeweils 5 Personen bestehen, dann ist es wahrscheinlicher, dass von Gruppe A mindestens einer verurteilt wird als von Gruppe B, oder?

Dass es aktuell in Deutschland bei Nichtdeutschen eine deutliche Steigerung und insgesamt eine wesentlich höhere Kriminalitätsquote gibt als bei Deutschen, und dass sich dieser Unterschied bei bestimmten Delikten, auch nicht ausländerrechtsspezifischen, besonders deutlich zeigt - das ist eindeutig, tork. Die errechneten Prozentzahlen sind natürlich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit nicht bis auf die dritte Stelle hinter dem Komma exakt zutreffend. Das behauptet ja aber auch niemand, soweit ich weiß.

Erst hattest Du behauptet, dass Deines Wissens niemand die Eindeutigkeit behauptet, nachdem ich Dir das Gegenteil bewiesen habe, behauptest Du nun selbst die Eindeutigkeit?


Ob bekannt gewordene Straftaten in der PKS auch irgendwo aufgeführt werden, weiß ich nicht. Aber sie gehen jedenfalls nicht in die Statistik ein, über die wir hier gerade sprechen. Unberücksichtigt dabei bleiben sämtliche:
  • Straftaten ohne einen Tatverdächtigen
  • Straftaten mit einem Verdächtigen, bei dem sich der Tatverdacht aber nicht erhärtet und gegen den kein Ermittlungsverfahren eröffnet wird
  • Straftaten mit einem Beschuldigten, bei dem nach Abschluss des Ermittlungsverfahrens aber kein zumindest hinreichender Tatverdacht festgestellt werden kann
In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden die der Polizei bekannt gewordenen und von ihr endbearbeiteten Straftaten erfasst [...]
Die PKS bildet das sogenannte Hellfeld der Kriminalität ab, also die der Polizei bekannt gewordene Kriminalität


Quelle: https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2023/Polizeiliche_Kriminalstatistik_2023/Polizeiliche_Kriminalstatistik_2023.html

Wenn du es so nennen möchtest - bitte. Aber egal wie man die PKS nennt... es lassen sich daraus jedenfalls Rückschlüsse auf die Kriminalitätsrate bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen hinsichtlich verschiedener Delikte/Deliktgruppen ziehen. 🙂

Genauso wenig wie Du aus dem Begriff "Obst" einen Rückschluss ziehen kannst, ob es sich dabei um eine Birne, einen Apfel oder eine Erdbeere handelt. 😉

Alles andere ist wirklich nicht überzeugend. Überleg doch nur mal: Direkt nach der Veröffentlichung der PKS im April 2024 wurde Innenministerin Nancy Faeser in den Tagesthemen dazu interviewt und äußerte Folgendes:

Ingo Zamperoni zur Einleitung, Nancy Faeser nickt dazu:
"Der Aspekt, der sofort ins Auge fällt: Die deutlich gestiegenen Zahlen bei Straftaten durch ausländische Tatverdächtige."

Nancy Faeser bei min 02:29:
"Wir haben eine Entwicklung im Moment (...), die am meisten ins Auge fällt, nämlich eine Zunahme von ausländischen Straftätern. Das kommt durch erhöhte Zuwanderung, das war 2016 genauso, und deswegen haben wir auch entsprechende Maßnahmen jetzt getroffen."

Glaubst du denn wirklich, die Innenministerin würde sich so äußern, es würden Gegenmaßnahmen beschlossen usw. - wenn die Zahlen der PKS tatsächlich viel zu unzuverlässig wären und sich daraus überhaupt kein solcher Trend ableiten ließe?

Es geht nur um Stimmenfang. Statt die eine Aufklärungskampagne zu starten wird den Ängsten der Wähler hinterhergejagt, die sich bei näherer Betrachtung als unbegründet entpuppen, weil die Statistiken zum Beispiel falsch interpretiert werden.

Einen ähnlichen Verlauf, dass die Ängste der Bevölkerung instrumentalisiert wurden, hatten wir schon mal in Deutschland. Und was dabei herausgekommen ist, war die größte bisherige Katastrophe, die die Menschheit bislang erlebt hat.

Faeser ist selbst natürlich nicht jemand, die die Ängst instrumentalisiert, aber sie springt denjenigen, die sie instrumentalisieren hinterher...
 
Als Erklärung wurden „gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen“ benannt.

Jup, Männlichkeitsnormen/ Geschlechtersozialisation sind, wie in deiner Quelle genannt, eine der Hauptursachen für Kriminalität. Deswegen werden auch unter Deutschen deutlich mehr Männer als Frauen straffällig. Dass bestimmte partiarchale Ideale in manchen Kulturen (allerdings auch da partiell, Länder/ Kulturen sind nicht homogen und bestehen aus unterschiedlichen Milieus) noch stärker gepflegt werden und Gewaltbereitschaft stärker als Ideal vorgelebt wird als aktuell in Deutschland, sehe ich auch so. Was ich nicht verstehe ist, wieso man dann nicht dort ansetzt: Wieso gegen Migrant*innen hetzen, Menschen in teils schlimmen Lebenslagen das Ankommen hier schwer machen, anstatt über das Hauptproblem (Männlichkeitsnormen) sprechen und zu überlegen, wie man diesem Thema begegnen und präventiv tätig werden kann?
Bevor es missverstanden wird: nein, nicht alle Männer sind böse, nein, das ist nicht der einzige Grund für Straffälligkeit.
 

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