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Gelöscht 78719
Gast
Weil die gerichtliche Entscheidung nicht mehr Tätigkeit der Poizei ist...Na zum Glück ist dafür eine gerichtliche Entscheidung nötig. ^^ Aber wieso sollte das "dumm" sein?
Ich hatte doch bereits erwähnt, dass beim hinreichenden Tatveracht nur eine Verurteilungswahrscheinlichkeit von mehr als 50 % vorliegen muss. Bei 75 % zum Beispiel wird bei jedem vierten Fall gar kein Schuldurteil herauskommen. Darauf gehst eben gerade Du nicht ein. Und bei 51 % Wahrscheinlichkeit wäre es fast jedes zweite Gerichtsverfahren, welches nicht zum Erfolg führt. In diesem Falle gilt also fast jeder zweite Tatverdächtige im Nachhinein nicht als Täter...Ich hatte in meinem Vorbeitrag ja erklärt, warum ich in einer solchen Statistik keine höhere Aussagekraft sehe, sondern im Gegenteil eine geringere. Geh darauf doch mal ein. Was sagst du dazu, und was genau sind denn deine Argumente für eine separate Darstellung des dringenden Tatverdachts?
Ich warte hingegen noch auf schlüssige Gründe, warum eine Statistik, die lediglich Tatverdächtige nennt eine -Aussagekraft bezüglich Tätern haben soll. Wie erwähnt führt eine Vielzahl der Fälle gar nicht zu einer Verurteilung - bis zu fast jedem zweiten.😉
Wenn du keine schlüssigen Gründe dafür nennen kannst, macht deine Forderung ja keinen Sinn. Es könnten schließlich unzählige Aspekte näher aufgeschlüsselt werden, die bei polizeilichen Ermittlungen irgendwie irgendwo mal zum Tragen kommen und erfasst werden. Darum ist es ja gerade wichtig, sich bei zusammenfassenden Darstellungen auf die relevanten und möglichst aussagekräftigen Aspekte zu beschränken.
Und ob etwas relevant ist, sieht man erst, wenn man etwas aufschlüsselt. Dann kann man auch erst Gegenmaßnahmen ergreifen. Eine Virusinfektion kannst Du auch nicht mit Antibiotika behandeln. Du musst erst aufschlüsseln, ob der Erreger ein Virus oder ein Bakterium ist.
Allerdings sollte die Statistik zum Thema passen. Tatverdächtiger und Täter müssen nicht das gleiche paar Schuhe sein."Überaus" würde ich jetzt nicht sagen. Es gibt halt ganz normale Störfaktoren, Ungenauigkeiten, verzerrende Effekte... wie eigentlich bei jeder statistischen Auswertung von Daten aus Erhebungen, die sich mit komplexen sozialen Phänomenen und Zusammenhängen befassen.
Welche Verzerrungen zu ihren Gunsten stellst Du Dir denn vor? Und selbst wenn Du welche findest, stell sie mal den Verzerrungen zu ihren Ungunsten gegenüber, die da zum Beispiel wären:Und übrigens ist es ja auch wahrscheinlich, dass es nicht nur Verzerrungen zu Ungunsten nichtdeutscher Tatverdächtiger gibt, sondern ebenfalls zu ihren Gunsten. Die darf man dann auch nicht vergessen, wenn man die Ungenauigkeit einer solchen Statistik bemängelt.
- Ausländer werden eher angezeigt als Inländer,
- es gibt Straftaten, die nur von Ausländern begangen werden können,
- zwischen verschiedenen Migrantenruppen gibt es heftige Unterschiede,
- etc.
Zu gebrauchen sind sie, aber nicht zu jedem Sachverhalt. ^^Unter dem Strich sind die Zahlen der PKS aus meiner Sicht also durchaus zu gebrauchen.
Auch hier: Das Strafverfahren wird nicht durch die Polizei eröffnet. Statt dem Gericht (s.o.) ist es hier die Staatsanwaltschaft. Hinreichender Tatverdacht ist zwar erforderlich für die Eröffnung eines Strafverfahrens, es ist aber auch erforderlich, dass der Staatsanwalt eine Prüfung macht, ob er das Strafverfahren eröffnen möchte. Da kann es durchaus zu unterschiedlichen Auffassungen von Polizei und Staatsanwaltschaft kommen. Und es heißt ja nicht "Statistik der Staatsanwaltschaft", sondern "Statistik der Polizei"😏.Doch. ^^
Verdächtiger ist man, bevor ein Strafverfahren eröffnet wird. Das hat mit den Zahlen der Kriminalstatistik also gar nichts zu tun.
Wenn drei Leute von Gruppe A angezeigt werden und nur einer von Gruppe B, die beide aus jeweils 5 Personen bestehen, dann ist es wahrscheinlicher, dass von Gruppe A mindestens einer verurteilt wird als von Gruppe B, oder?Hm???
Es ging um die Häufigkeit von Anzeigen und deren eventuelle Auswirkungen. Inwiefern sagt das Zitat "Einer Erhebung von 2017 zufolge sind anerkannte Flüchtlinge weniger kriminell als die hier lebende Durchschnittsbevölkerung" denn deiner Meinung nach aus, dass durch häufigere Anzeigen die Wahrscheinlichkeit, dass Ausländer verurteilt werden, höher wäre als bei Deutschen?
Erst hattest Du behauptet, dass Deines Wissens niemand die Eindeutigkeit behauptet, nachdem ich Dir das Gegenteil bewiesen habe, behauptest Du nun selbst die Eindeutigkeit?Dass es aktuell in Deutschland bei Nichtdeutschen eine deutliche Steigerung und insgesamt eine wesentlich höhere Kriminalitätsquote gibt als bei Deutschen, und dass sich dieser Unterschied bei bestimmten Delikten, auch nicht ausländerrechtsspezifischen, besonders deutlich zeigt - das ist eindeutig, tork. Die errechneten Prozentzahlen sind natürlich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit nicht bis auf die dritte Stelle hinter dem Komma exakt zutreffend. Das behauptet ja aber auch niemand, soweit ich weiß.
Ob bekannt gewordene Straftaten in der PKS auch irgendwo aufgeführt werden, weiß ich nicht. Aber sie gehen jedenfalls nicht in die Statistik ein, über die wir hier gerade sprechen. Unberücksichtigt dabei bleiben sämtliche:
- Straftaten ohne einen Tatverdächtigen
- Straftaten mit einem Verdächtigen, bei dem sich der Tatverdacht aber nicht erhärtet und gegen den kein Ermittlungsverfahren eröffnet wird
- Straftaten mit einem Beschuldigten, bei dem nach Abschluss des Ermittlungsverfahrens aber kein zumindest hinreichender Tatverdacht festgestellt werden kann
Die PKS bildet das sogenannte Hellfeld der Kriminalität ab, also die der Polizei bekannt gewordene Kriminalität
Quelle: https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2023/Polizeiliche_Kriminalstatistik_2023/Polizeiliche_Kriminalstatistik_2023.html
Genauso wenig wie Du aus dem Begriff "Obst" einen Rückschluss ziehen kannst, ob es sich dabei um eine Birne, einen Apfel oder eine Erdbeere handelt. 😉Wenn du es so nennen möchtest - bitte. Aber egal wie man die PKS nennt... es lassen sich daraus jedenfalls Rückschlüsse auf die Kriminalitätsrate bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen hinsichtlich verschiedener Delikte/Deliktgruppen ziehen.
Es geht nur um Stimmenfang. Statt die eine Aufklärungskampagne zu starten wird den Ängsten der Wähler hinterhergejagt, die sich bei näherer Betrachtung als unbegründet entpuppen, weil die Statistiken zum Beispiel falsch interpretiert werden.Alles andere ist wirklich nicht überzeugend. Überleg doch nur mal: Direkt nach der Veröffentlichung der PKS im April 2024 wurde Innenministerin Nancy Faeser in den Tagesthemen dazu interviewt und äußerte Folgendes:
Ingo Zamperoni zur Einleitung, Nancy Faeser nickt dazu:
"Der Aspekt, der sofort ins Auge fällt: Die deutlich gestiegenen Zahlen bei Straftaten durch ausländische Tatverdächtige."
Nancy Faeser bei min 02:29:
"Wir haben eine Entwicklung im Moment (...), die am meisten ins Auge fällt, nämlich eine Zunahme von ausländischen Straftätern. Das kommt durch erhöhte Zuwanderung, das war 2016 genauso, und deswegen haben wir auch entsprechende Maßnahmen jetzt getroffen."
Glaubst du denn wirklich, die Innenministerin würde sich so äußern, es würden Gegenmaßnahmen beschlossen usw. - wenn die Zahlen der PKS tatsächlich viel zu unzuverlässig wären und sich daraus überhaupt kein solcher Trend ableiten ließe?
Einen ähnlichen Verlauf, dass die Ängste der Bevölkerung instrumentalisiert wurden, hatten wir schon mal in Deutschland. Und was dabei herausgekommen ist, war die größte bisherige Katastrophe, die die Menschheit bislang erlebt hat.
Faeser ist selbst natürlich nicht jemand, die die Ängst instrumentalisiert, aber sie springt denjenigen, die sie instrumentalisieren hinterher...