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Ossiproblem

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Uli

Gast
DDR und Frauen

Will auch mal was zu Frauen und DDR sagen obwohl ich keine bin. Doch ist mir auch aufgefallen, dass viele Frauen aus dem Westen tatsächlich "ausgeruhter" und "gestylter" auf dem ersten Blick aussahen. Aber ob die wirklich glücklicher waren bezweifel ich stark nach 12 Jahren "Westpraxis". Habe doch in viele Familien etwas tiefer reinschauen können durch meinen 6 jährigen Irrweg als "Wirtschaftsberater". Ich lasse es mal so stehen - mehr Schein als Sein und die Frau in dieser freiheitlichen Gesellschaft wird doch doppelt ausgenutzt: 1. als geringer bezahlte Arbeitskraft und 2. als abhängiges Subjekt gegenüber ihrem Hausherren. (ne nicht überall so aber leider zu oft so)
Und Lea und Domsirene, klar ist es für eine Mutter schön, Zeit zu haben für sein Kind besonders in der ersten Phase aber ebenso sollte das für die Erzeuger gelten. Eher sehe ich hier ein zurück zur "bewährten" Rollenverteilung: Mann bringt Geld und Frau behütet Kinder und Haushalt. Und jeder lebt dann in einer anderen Welt und die Konflikte und Abhängigkeiten sind vorprogrammiert. Ja es gibt auch die Karrierefrau, die ganz auf Kind und Mann für lange Zeit verzichtet. Ne, halte den Ansatz für die Frau so nicht gut.
Habe mal vor 20 Jahren 4 Jahre nah bei Moskau gelebt. Meine Tochter war vom 1. bis zum 5. Lebensjahr in einem russischen Kindergarten. Und was schön war und gut, sie haben dort Pädagogen eingesetzt aus verschiedenen künstlerischen Bereichen, die durch die Kindergärten tingelten und den Kinder spielerisch verschiedene Werte vermittelt. "Du mußt cool sein und das Recht des Stärkeren" war nicht dabei. Wir als Eltern hätten so eine Vielfalt unserer Tochter nicht übermitteln können. Leah mache dir keinen Vorwurf aber warum sollte dein Kind so auf die Mutter fixiert werden. Teilweise sind die Mütter, besonders die, die alleinerziehend sind total überfordert und keiner oder wenige helfen ihnen. "Ich will mein Kind selbst erziehen, weil ich die Mutter bin" - halte ich für etwas eng für das Kind und klappt realistisch kaum, weil andere Faktoren mit steigendem Alter immer mehr durchschlagen. Hier meine ich Familienverhältnisse, Freunde, Schule usw. Was ich meine und wofür ich stehe sind nicht die Kinderaufbewahrungseinrichtungen sondern Kindergärten, wo die Kinder in neue Welten geführt werden und Neugier und Denken geweckt werden und mit gleichaltrigen Kindern lernen, in einer Gruppe zu leben, besonders auch was es bedeutet, zu helfen, Schwache zu stützen und nicht auszunutzen, mal zurückzustecken wenn es notwendig ist, sich auch mal unterzuordnen zu können um ein gemeinsames Ziel zu erreichen usw.
Habe selbst so ein Projekt in Bonn kennengelernt. Leider ist aus finanziellen Gründen das Überleben dieser Einrichtung fraglich.
Habe da auch ein persönliches Problem, dass hier nicht lösbar ist. Machen wir uns doch nichts vor, die Wirtschaft verlangt nach Leuten, die stark sind, cool, materiell orientiert, hart, gefühlslos, rücksichtslos gegenüber anderen - kurz Egoisten.
Wer nicht so ist oder nicht so leben will wird es verdammt schwer haben. Und diese Frage steht vor jeder Mutter ( und auch Vater) in der Erziehung der Kinder. Die Gesellschaft (auch Kirche) fordern natürlich pauschal die "edlen" Eigenschaften und in der Realität werden aber andere verlangt. Das ist verlogen und ich sehe in diesem Gesellschaftsmodell dafür keine Lösung. Und es ist für mich fast verwunderlich, dass nicht mehr Jugendliche ausflippen oder zu Amokläufern werden, wie damals in Erfurt.

Max, will dir später noch antworten. Eigentlich sind wir soweit nicht entfernt von unseren Werten, nur ich sehe alles aus der Sicht verschiedener Gruppeninteressen, hier existieren,die sich entgegengesetzt in der Gesellschaft positioniert haben. Freiheit ist nicht Freiheit, (Freiheit für wen?), Armee ist nicht Armee, Atomenergie ist nicht Atomenergie, Kindergarten nicht Kindergarten, Organisation nicht Organisation, Waffen nicht Waffen usw. - Mir hat beim Verstehen geholfen, dass hinter allen gesellschaftlichen Konstrukten bestimmte und bestimmbare Gruppeninteressen stehen - und daraus folgt bei mir immer die Frage - wem nützt es ? Das soll nicht rechtfertigen, wie du selbst geschrieben hast: Der Zweck heiligt die Mittel. (auch in der DDR leider viel zu oft so verwendet. ) Denn "Wenn der Zweck die Mittel heiligt, dann fressen die Mittel den Zweck auf". Sehe ich auch so.
Also ich versuche, hinter die Form zu schauen und zu erkennen, woher kommt was, wie hat es sich entwickelt, wie stellt es sich heute dar und wem nützt es - ist der Versuch, hinter die Kulissen zu blicken.
Einfaches Beispiel: Gegen Gewalt zu sein, gegen Waffen ist bestimmt allgemein richtig. Und wird ja auch so täglich hinausposaunt ob von Kirche, von Bush oder Schröder oder von den Grünen aber in den bisherigen Gesellschaftsordnungen konnte dieses edle Ziel nie realisiert werden. Der Bauernaufstand 1523/1524 wurde von den Bauern mit Gewalt durchgeführt, die französische Revolution war mit Gewalt verbunden und trotzdem war es von der Seite der Revolutionäre ein "gerechter Krieg". Max, ich glaube, jetzt bekommst du einen Kloß in den Hals "gerechter Krieg!!!!!" .
Gewalt ist bestimmt heute nicht nur mit Waffen/Krieg zu machen. Das ist klar.
Es wäre noch viel zu schreiben. Besonders zum Thema: Faschismus und Kommunismus - wo du nach meiner Meinung viel durcheinander würfelst.

An alle im Forum liebe Grüße

Uli
 

maximilian

Aktives Mitglied
@uli: als ob je eine revolution, die sich gegen teile des eigenen volkes richtet, eine chance hätte.
Ab dem Augenblick an dem bewiesen war, dass man revolutionäre Sache ohne Waffen machen kann, ist dieses Argument nicht mehr schlagend.

Klar geht vieles einfacher wenn man für seine Ziele tötet, Menschen foltert, ihnen den Mund verbietet, sie den Eltern entzieht, Berufsverbote erteilt, etc.etc.
Da ist es doch egal für welches Ziel,

und wie in Orwells animal farm, irgendwann werden die Gleichen, wenn sie die selben Sachen machen, wie die vorherigen Autoritäten, wieder zu Gleicheren. Den Unterschied zwischen den Menschen und ihren System, macht nicht, ob es ein System der kleinen Leute oder der Eliten oder der Adligen ist, und welche Idee man damit verfolgt, sondern wie man mit den Menschen umgeht, und ob man die Menschen für seine Idee einsetzt oder die Idee für die Menschen.

Und von wegen, du schaust nach der Idee hinter den Zuständen, die Idee find ich auch intressant, aber eine realistische Umsetzung, hat man in mehreren dutzend Staaten nicht auf die Reihe bekommen. Irgendwann muss man doch mal einsehen, dass es pure utopien vom neuen, unegoistischen, friedlichen Menschen sind (wurde denk ich noch nie einer gesehen, ausser vllt. vor 2000jahren). Und in so ziemlich allen Staaten ist es so ausgeartet, dass man versucht hat, diesen utopischen Zustand mit repressionen herbei zu führen.

was dann wieder den bogen zur französischen revolution spannt, die man ja auch im blut ertränkt hat.

ein bekannter von mir wurde noch in den 80ern per dauerlichteinzelzelle über wochen gefoltert, weil er als soldat, bei einer nachtwache statt diesel, benzin in den generator füllte(o.andersrum), und wochen später sollte der für eine funkstrecke von moskau nach berlin genutzt werden, und man hielt es sozusagen für absichtliche sabotage, gerade weil er eigentlich spezialeinheit war (was er machen musste, weil er sonst durch seine rowdie-jugend keinen fuß mehr auf den boden bekommen hätte).
Und wer sich dunkel-einzelzelle schlimm vorstellt, sollte wissen, dass schlafentzug durch licht viel schneller zum psychischen knacks führt. Und ein Staat, der foltert, hat von vorneherein in jeglicher wertung verloren.

zu den westfrauen, fällt mir ja nur ein dass man in call-centern bei finanziellen sachen, sagt, haste im westen die frau am telefon und ist der mann nicht in der nähe kannste gleich auflegen, und laut nem freund stimmt das. die meisten sagten, das macht mein mann. eigentlich kein wunder dass die ganzen ostweiber in den westen gehen, bei der konkurrenz hat man ja eindeutige wettbewerbsvorteile. oder sind das da drüben alles schluffies die solche hausweibchen wollen?

Gruß Max
 
G

Gel06

Gast
maximilian meinte:
zu den westfrauen, fällt mir ja nur ein dass man in call-centern bei finanziellen sachen, sagt, haste im westen die frau am telefon und ist der mann nicht in der nähe kannste gleich auflegen, und laut nem freund stimmt das. die meisten sagten, das macht mein mann. eigentlich kein wunder dass die ganzen ostweiber in den westen gehen, bei der konkurrenz hat man ja eindeutige wettbewerbsvorteile. oder sind das da drüben alles schluffies die
LOOOL... wie geil! Ich sag das auch gerne - der Grund ist allerdings ein ganz anderer als die fehlende Selbstständigkeit, vielmehr kriegt man so Nervbacken damit am schnellsten wieder aus dem eigenen Privatleben. Ich lach mich schlapp... und die Call-Center-Heinis nehmen das echt auch noch ernst... klasse. Danke für die Info!
 
U

Uli

Gast
@ Max: Irgendwann muss man doch mal einsehen, dass es pure utopien vom neuen, unegoistischen, friedlichen Menschen

Ne Max, wenn ich das für mich annehmen würde, könnte ich gleich in die Kiste springen. Da bin ich wenn du willst in dieser Beziehung ein Holzkopf oder wenn du möchtest Betonkopf.
Gehe davon aus, dass ein Mensch nicht gut, nicht böse, nicht aggressiv oder egoistisch geboren wird. Es gibt natürlich schon Unterschiede zwischen den einzelnen Exemplaren, biologisch begründet, was sich dann auch im Verhalten widerspiegelt. Bedeutet für mich, dass Egoismus, Feindseligkeit, Rache usw nicht in der Natur des Menschen liegt. Frage: woher kommen dann diese Eigenschaften. Hier sagen viele - aus den natürlichen Trieben Selbsterhaltungstrieb oder Sexualität oder auch vom Teufel.... Die ersten 2 Argumente unterstellen, dass sich der Mensch nicht wesentlich vom Tier unterscheidet und der Teufel ist eher eine simple Erklärung/Verklärung, um die wahren Ursachen zu vertuschen oder bei Seite zu schieben.
Also woher kommt diese Entfremdung der Menschen.
Man wird die Antwort nicht finden, wenn man den Menschen nur als Fortsetzung des Tierreiches versteht. Das Wesentliche ist nach meiner Meinung, dass der Mensch in seinem Leben viele Beziehungen mit anderen eingeht und eingehen muß. Angefangen von den Eltern, Freunden, Schule, Lehre, Arbeit usw. Aus diesen Beziehungen heraus formen sich die Werte, die einer annimmt oder anders, formt sich, was einer will. Ist mir auch in dem Forum hier aufgefallen. Die Meinung: Was eine bestimmte Person will wird oft so dargestellt als ob das irgend woher aus dem Himmel kommt. Jetzt könnte man erwidern, dass das ja bedeuten würde, dass gleiche gesellschaftliche Beziehungen gleichen Willen bei den Leuten erzeugt. Das ist nicht so. Besonders hier im Westen ist mir aufgefallen, dass Leute mit einem "Knacks" in ihrem Leben (hier meine ich Gewalt und Mißbrauch in der Jugend usw.) entweder total untergehen oder sehr tiefgründig beginnen, zu denken über sich und ihre Umwelt. Bei denen, wo alles glatt läuft nach bürgerlichen Muster ist wahrscheinlich auch keine Ursache da, die so einen Denkprozeß in Bewegung setzt. Und trotzdem setzen sich grundlegende gesellschaftliche Prinzipien auch im Denken der Masse wieder. Wer will denn hier nicht Profi sein, reich werden .....obwohl jeder schon weiß, dass dies nur auf Kosten der anderen funktioniert.
Um den Schwall mal zu ordnen. Meiner Meinung nach ist nicht der Mensch von Natur aus so, sonder die Verhältnisse/Beziehungen, in denen er lebt machen ihm zu dem, was er ist, was er will, ob er das nun will oder nicht ob er das weiß oder nicht -- egal. Wenn die Verhältnisse/Beziehungen aber das Übel sind, muß man die wesentlichen Verhältnisse/Beziehungen ändern. Ist das möglich ? Ja, weil diese Beziehungen durch die Menschen selbst gestaltet wurden und werden (klar über Jahrhunderte hinweg).
Daraus meine Überzeugung, eine grundlegende Umgestaltung ist möglich.
Wenn das so einfach ist, warum handeln dann "meine Utopiemenschen nicht" ? Wo sind diese "Utopiemenschen"? Es gab sie und es werden mehr, es müssen mehr werden weil sie auch dazu gezwungen werden. Wurde hier auch oft im Forum argumentiert: Auch Not macht solidarisch. Und viele Leute erkennen schon, dass in dieser Gesellschaftsform für die Masse die Probleme nicht lösbar sind. Und wenn man hinter den deutschen oder europäischen Tellerrand schaut kann man erkennen, dass sich dieses Modell des Zusammenlebens schon längst überholt hat.Politikverdrossenheit, Kindersterblichkeit, Hunger usw. Das Gefühl der Machtlosigkeit ist schon vielen im Denken und es wird langsam begriffen, dass die eigentliche Macht von anderen ausgeübt wird, nicht von den Politikern, die gewählt wurden - sondern von denen- die im Hintergrund agieren. Eine große Gefahr besteht hier allerdings: Wenn ihnen die falschen Ursachen eingeredet werden, wenn sie an die falschen Götter glauben werden!!!!
Stimmt: "Es ist das Einfache, das schwer zu machen ist". Für mich ist es also keine Utopie sondern wenn du so willst eine nicht zu verhindernde Notwendigkeit. d.h. der Umbruch wird kommen, aber eben nicht von selbst oder automatisch.
Trotz aller negativen konkreten Erfahrungen, die hier auch einige angesprochen haben, für mich ist die DDR ein Versuch, die Beziehungen anders zu gestalten auf eine andere Basis zu stellen. Dummheit, "Angst vor dem Gegner", Unerfahrenheit und auch charakterliche Schwächen im Führungsgremium, Überheblichkeit und Entmündigung haben zu Repressalien geführt und zu einer Selbstisolierung der Führung. Das konnte nicht überleben und ist folgerichtig untergegangen.
Und auch wenn alle soz. Staaten weggeblasen wurden, war der Plan ok und realisierbar, ja menschlich und ein Fortschritt, die Ausführung war es nicht.
So bleibt für mich nicht ein kritikloser Lobgesang auf die real existierenden Anfänge einer neuen Gesellschaftsform in einigen Ländern und damit auch entstandenen zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern die Erfahrung, dass eine neue Form des Zusammenlebens möglich ist und kommen wird.
 
U

Unregistrierter Max

Gast
@Uli:du unterstellst damit den intellektuellen von dutzenden von ländern, dumm zu sein. Fast alle hatte negative Beispiele und konnten bei der konzeption ihres staates Gelerntes anwenden. Du unterstellst praktisch, dass die leute zu dumm waren, auch nach 20-30 versuchen in anderen ländern den richtigen sozialismus zu gestalten. du behauptest, ohne konkrete beweise, dass sowas überhaupt möglich ist. tja, da kann man nicht diskutieren.
Für mich ist jeder Mensch egoistisch, außer liebenden und müttern (und auch das ist evolutionär logisch), wer das nicht sieht, bei sich, bei seinen freunden ist blind.
und klar kommt das aus dem selbsterhaltungstrieb des individuum, welcher die evolution antreibt, wir bestehen aus milliarden von zellen, die sich seit jahrmilliarden nicht wirklich verändert haben, womit begründest du deine überheblichkeit zu sagen, wir sind kein tier? völlig unlogisch...
man sollte einfach die normalen tierischen eigenschaften ausnutzen, die unter anderem auch soziales verhalten einbeziehen, aber immer auch egoismus.
man erreicht viel mehr, wenn man mit den menschlichen/tierischen eigenschaften arbeitet, als gegen sie.
(vergleich doch mal die schilderungen welcher staat wirklich sozial ist! BRD oder DDR? hab hier kaum von verhungerten alten gehört, oder rationierten krebsmedikamenten)

es hat wie gesagt nie funktioniert, und ich denke der großen scheuen meinungsschwankenden masse, wird das ausreichen, um sowas nie wieder zu probieren.
meiner meinung nach zum glück. neue menschen zu schaffen, ist immer mit gewaltsamer umformung verbunden, lasst die menschen einfach sein wie sie sind, das ist wahre nächstenliebe, nicht den anderen verändern zu wollen, sondern seine fehler zu lieben und zu tolerieren. Die menschen werden immer tauschhandel zum eigenen vorteil betreiben. Das führt doch teils zu weit mehr verzerrung als freier handel (weil jmd. mit z.B. besonderen maschinenersatzteilen ne monopolstellung beim tauschhandel in Planwirtschaften hat, die in der freien marktwirtschaft nie so krass ausfallen würde).

und es hat auch im deutschland kaum jemand einen grund sozialistisch zu werden, sozialismus war ja im 19.Jhd. eine antwort auf die soziale frage, die in deutschland durch wirtschaftlichen aufschwung längst gelöst wurde. Niemand muss hier verhungern, jeder wird medizinisch behandelt, jeder kriegt ne wohnung, keine alten müssen im winter vor die tür gehen, fast alle gehn zur schule. Davon fehlten ja einige dinge in der ddr, frag ich mich ja ob das nicht eigentlich ausreicht, um einen menschen von sorge zu befreien und glückliches leben zu ermöglichen, ist alles darüber nicht irgendwie Luxus.
im prinzip also lösungen für die probleme von gestern. In der DDR haben sie den Leuten nur noch zusätzlich eingeredet, das Lohn-Arbeit zum Menschenrecht gehört, dafür spricht aber gar nichts.

unseren heutigen probleme sind doch, dass sich die große firmen durch ihre bessere globalisierung, als die staatlichen systeme, den staatlichen kontrollfunktionen entziehen, und die staaten gegeneinander auspielen, und da hat joschka recht, am ende hilft nur eine weltregierung, eine weltkartellbehörde, weltweite steuern und sozialstandarts. Damit wäre viel, wenn nicht alles, getan, dafür brauchts aber keinen sozialistischen gedanken, dafür reichts das modell westeuropa auf die welt auszudehnen.

bin da sehr optimistisch, dass die menschen irgendwann überall kapieren, dass zu wohlstand, frieden und handel gehören.

gruß Max
 
D

Domsirene

Gast
Ich denke schon, ohne das ich so ausführliche Postings wie meine Vorredner mache, das sich die Gesellschaften weiterentwickeln, wenn der Grossteil der Menschen mit dem derzeitigen unzufrieden ist und wird. Wenn die Daumenschrauben bei den Menschen, die eigentlich den Reichtum weniger produzieren immer mehr zugedreht werden, werden diese Leute auch eine Veränderung in ihren Verhältnissen anstreben. Bisher funktionierte doch der "Wohlstandskapitalismus" für alle nur, weil als Konkurenz das sozialistische lager da war, dem man beweisen musste, uns gehts gut, trotz rückschrittlicher Gesellschaftsordnung, Kapitalisten tun auch was für die die ihren Reichtum scheffeln - auch "Wessis" sehen das so". Diese Konkurenz fehlt seit 1990, also kam die Gier dieser Gesellschaftsform wieder durch - peu a peu wurden Sozialleistungen abgebaut mit dem Hinweis "Kein Geld da, wir müssen sparen", für unsinnige Prestigeobjekte ist immer noch Geld da, Unternehmen kriegen Subventionen/Fördermittel in den A.... geschoben......
Persönlich hätte ich mir eine bessere Neuauflage des Sozialismus in der DDR besser vorstellen können, als diese fluchtartige Vereinigung, ehrlichgesagt kam ich mir damals wie in einem Kolonie vor. Wer zur "Banane und Westmark" gehen wollen, hätte gehen sollen, wer lieber bleiben wollte hätte bleiben sollen - vielleicht währen auch welche dazugestossen.....
 
U

Unregistrierter Max

Gast
deswegen hat man die sozialsysteme auch schon eingeführt, als es noch keinen sozialistischen staat gab, seltsam, hää?!
Deswegen gab es schon, lange bevor bismarck soziale systeme eingeführt hatte, unternehmer (böse kapitalisten) die ihre Arbeitnehmer gegen armut/krankheit und Hunger absicherten und für gute lebensumstände sorgten? weil sie nur auf den Gewinn schauen?
Kein Kapitalbesitzer hat Lust auf revolutionäre Stimmung, die haben immer schon lieber abgegeben, als alles zu verlieren,
das blöde ist nur, dass ein großer teil der sozialen Mittel, heute nicht bei den wirklich bedürftigen landet, sondern bei der mittelschicht, die damit ihr haus bauen, oder ihre pendlerschaft finanzieren, sich solaranlagen aufs dach bauen, etc.
der wirklichen unterschicht fehlts aber.
würde man nicht die mittelschicht so fördern würde, hätte man mehr als genug für die wirklich bedürftigen. da liegt doch der fehler.
Mit Kinderförderung ists doch ähnlich, richtig Kohle für ihre Kinder kriegen doch die, die eh schon Kohle haben (steuerfreibeträge, baugeld); die unterschicht muss sich mit kindergeld begnügen. das geld ist doch da, es geht nur an die falschen, nämlich die, mit den meisten wählerstimmen, und nicht die bedürftigsten. Das restliche geld versickert noch in der Bürokratie und die wirklich armen gucken dumm in die röhre und müssen das mit sich machen lassen.
noch lange kein problem von der freien marktwirtschaft, sondern nur unserer fördergerechtigkeit.
überlegt mal, wie reich wir sind, und fast 50% des Geldes wird ausschließlich vom Staat, im Staat bewegt, das ist erheblich mehr, als die DDR je pro bürger zur verfügung hatte, wir sind doch jetzt viel sozialistischer, bloß diese riesenmenge an staatlichen Geld, landet nicht da, wo sie hingehört.
naja, zum Glück gehören die sozialistischen ideen ins 19.jahrhundert, und alle haben sie scheitern sehen und die meisten können sich noch daran erinnern. sonst müsste man ja fast Angst kriegen.
Gruß Max
 
D

Domsirene

Gast
Trotz Bauflaute gebe ich dir recht, ich habe auch null Lust mit meinen Einkommenssteuern die Hobbys anderer zu finanzieren - sh. Eigenheimzulage und eben die Sonnenkollektoren auf dem Dach. Die Subventionen fürs Mittelstands-Volk sind doch eh nur dazu da, dass mit dem Geld wieder eingekauft wird (Haus, Sonnenkollektor), und das damit wieder Gewinn rausspringt. Wenn du Frauenhäuser, Sozialprojekte, finanzierst, "versickert" doch die Kohle "nutzlos", erwirtschaftet keinen weiteren Gewinn, ist dem Geldkreislauf für immer entzogen. das ist nicht sinn der (subventions)sache.
Trotzdem währ es nicht schlecht wenn es eine gesellschaftsform gibt, wo alle ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten entsprechend, ohne sich am anderen zu bereichern, für das gemeinsame Gemeinwohl sorgen. Nein, ich sage diese Utopie nicht tot.
PS Ich bin auch selbständig.
 

maximilian

Aktives Mitglied
passiert doch heute, nur manche haben nicht die fähigkeiten, die vom lohn-arbeitsmarkt gebraucht wird, aber niemand verbietet ihnen das arbeiten im rahmen ihrer fähigkeiten für andere menschen, gibt ja auch genug ehrenamtliche. und vom staat kriegen sie doch auch nen "lohn", auch wenn sie ohne gewinnaussichten arbeiten.
wer lohnarbeit macht, macht das doch nicht, um sich zu bereichern, sondern weil er arbeiten will und lohn ein netter nebeneffekt ist. wer seinen job nur wegen der kohle macht, hält doch eh nicht lange durch.
In der DDR wurden doch Leute gezwungen, rumzusitzen in Betrieben, denen gerade z.B. die richtigen Teile zum weiterarbeiten fehlten, und sie wurden ja durch die starren Planstrukturen, die ihnen z.B. verboten, dann was anderes zu produzieren, gerade daran gehindert, ihre Fähigkeiten für andere einzusetzen.

ist doch umgesetzt was du wünschst? die menschen verstehen nur noch nicht, dass unbezahlte arbeit die gleiche qualität hat, wie lohnarbeit und verschwenden ihre arbeitslose zeit, bilden sich noch nicht mal. obwohl sie beste vorraussetzungen haben, vom staat ne fette grundsicherung, immer voller bauch, dichtes dach übern kopf, kein zwang auf arbeitsstellen rumzusitzen, wo es nichts zu tun gibt, verbilligter bibliotheks-zugang. Man kann soviel mehr machen als in der DDR, und hat soviel mehr an Lebensqualität.
Mönsch, sogar als ALG2 Empfänger, ohne Kind, unverheiratet, hab ich die Toilette in der eigenen Mietwohnung, zentralheizung, warmes wasser, ich kann mir alles kaufen, ich kann überall urlaub machen, ich kann per TeilAuto sogar autofahrn, ich werd nicht gezwungen, staatlich verordnet mich zu langweilen.
ich kann das ganze gejammer echt nicht verstehen, gerade im vergleich zur DDR ist das alles noch so ultrahohes niveau. und na klar ächzen die arbeitenden unter der abgabenbelastung, aber das ist doch nicht ein problem des systems oder die schuld der arbeitslosen, sondern nur die schuld des kohlschen schenkungsstaates, der allen was nimmt, für den staat etwas/viel für die verwaltung behält, und dann versucht, allen wieder was zu geben. anstatt nur dem oberen drittel was zu nehmen und es dem unteren drittel zu geben, so wars ja eigentlich gedacht.
und naja, kohl ist ja auch so ein ossiproblem, ohne uns wär der ja schon 94 wech gewesen, aber naja, dann hätten wir den radfahrer als kanzler bekommen...
aber dann sähe es jetzt vllt. ganz anders aus.

Gruß Max
PS: die kohle versickert nicht, nichts versickert(sowas fließt z.B. in handwerker, oder die einzelhändler, bei denen die angestellten der frauenhäuser einkaufen). bloß sind da viel weniger wähler als unter häuselbauern.
 
D

Domsirene

Gast
Eigentlich "brüte" ich über ein zu erstellendes, wasserdichtes AGB, aber hier ist es auch ganz nett ;-))
Wer sagt denn das du keinen Handel betreiben kannst und nicht wirtschaftlich arbeiten kannst in einer gesellschaft die Gemeineigentum propagiert. Der Gewinn wird in einen Topf geworfen, der allen gehört und nicht bloss einigen wenigen, die sich damit ein süsses Leben machen. Dann wird abgestimmt, was machen wir mit der Kohle - wenn etliche schreien, wir brauchen ein Solarium, ok gibts eins, wenn die Kinder einen Spielplatz brauchen gibts auch einen aus dem gemeinsamen Topf. wenn jeder (wie es oft in der DDR war) auf der faulen haut liegt, die Oberen an irgendwelchen verbohrten Ideologien festkleben, die am Volk vorbeigehen, kann doch die Grundidee vom gemeinschaftlichen Eigentum nix dafür. Man müsste sich "nur" zusammenreissen, das auch jeder was dafür tut, Aber auch jeder eine sinnvolle Aufgabe erhält. Rente würds bei mir erst dann geben, wenn der Gesundheitszustand keine andere Wahl lässt als nichts zu tun.
So Schluss jetzt ich muss auch arbeiten - damit die Kasse mal mehr klingelt, Internethandel kannst du bei Hitze vergessen ;-))
 
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