Ich tendiere in meiner Antwort zu einem anderen Ansatz als meine Vorschreiber.
Mein Speiseplan ähnelte Deinem und ich habe trotzdem abends und auch zwischen den Mahlzeiten sehr viel Schokolade, Gummizeug und Chips gegessen.
Das war über Jahre so und irgendwann hat es mich so genervt, weil ich das Gefühl hatte, nicht ich entscheide, sondern das ist wie Suchtverhalten.
Im Rahmen einer Challenge habe ich mich dann mit dem Thema zuckerfrei beschäftigt und über zwei-drei Monate Industriezucker komplett weggelassen. Das war am Anfang ganz schön frustrierend, aber auch erhellend, jedes Produkt was ich gewohnheitsmäßig kaufte, nach Blick auf die Zutatenliste wieder ins Regal zurückzustellen. Ich habe mich im Rahmen dieser Challenge zum ersten Mal mit diesem Thema beschäftigt und war erschüttert über den Zuckeranteil in allen möglichen Produkten. Relativ schnell habe ich herausgefunden, worauf ich wechseln kann, wenn ich auf Industriezucker (einschl. industriell verwendeten Fuchtzucker etc. und Süßstoffe) verzichten möchte.
Nach drei Monaten hatte sich sowohl die Sucht als auch mein Geschmackssinn komplett verändert. Ich lebe nicht mehr zuckerfrei, sondern zuckerarm. Aber vor allem bin ich aus dem Suchtgefühl heraus. Das ganze liegt jetzt bereits mehr als ein Dreivierteljahr zurück und ich habe keinen Heißhunger und keine ungewöhnlich große Lust auf Zucker mehr. Ich esse durchaus mal ein Stück Kuchen, ein Brötchen oder auch Bitterschokolade (Vollmilch schmeckt mir nicht mehr, da zu süß), aber ich habe nicht mehr dieses fürchterliche Gefühl von Fremdbestimmtheit, daß ich ständig irgendetwas esse muß, was ich eigentlich nicht essen möchte.
Ob das wirklich eine Zuckersucht war vorher, weiß ich nicht. Aber doof war es schon.
Für mich ging es bei der ganzen Sache um Freiheit, um meine eigene Entscheidungsfreiheit, darum in meine eigene Selbstermächtigung zu kommen. Und das fühlt sich gut an.
Als netter, wenn auch nicht vorrangig beabsichtigter, Nebeneffekt habe ich dadurch 30 kg abgenommen und es gibt keine Tendenz, daß ein Jojo-Effekt einsetzt.