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Was haltet ihr von den Plänen, zuerst zum Hausarzt zu müssen, um eine Überweisung zum Facharzt zu erhalten? (mit Ausnahmen)

Aber es gibt schon auch Leute, die wegen jedem Pups zu einem Spezialisten gehen.
Die Frage ist halt , ob das damit behoben ist, oder ob die Hausärzte dann nicht einfach überweisen, damit sie den Quälgeist los sind.
Mein Schwägerin geht so oft zum Arzt, dass sogar der Hausarzt meinte, ein paar mal weniger wären auch gut.
Der ist schon echt angenervt.
Ja, stimmt. Ich denke dann, dass der Hausarzt eben einfach eine Überweisung ausstellt. Ist ja auch so, dass jeder die freie Arztwahl hat bisher.

Nur, wenn sich die Hausärzte gar nicht mehr die Zeit nehmen oder haben, genau zu untersuchen, genau nach den Symptomen zu fragen, dann entscheiden die Patienten eben selbst. Manchmal zu Unrecht und manchmal zu Recht.
 
Nicht jeder, der meint da selber den Durchblick zu haben, was der sinnvolle Weg ist, hat ihn auch.
Und dann nehmen die Leuten den Termin weg, die den Termin wirklich brauchen.

Ist beim Hausarzt aber das selbe. Auch da nehme ich jemanden den Termin weg und mein Hausarzt hält mir halt oft Vorträge über irgendwelche gesundheitliche Basics, die ich eben doch meistens kenne (wie wahrscheinlich die meisten Menschen meiner Generation auch).
 
So rechnet nun mein Hausarzt die Überweisung ab und der Facharzt noch einmal die Behandlung.
Ärzte bekommen Pauschalbeträge für jeden Patienten in ihrer Kartei. Egal ob der eine Überweisung rausholt oder nicht. Auch Fachärzte, aber die werden mit anderen pauschalen abgespeist. Vermutlich ein klein wenig höher, aber wohl nicht exorbitant...Und ich glaube ( weiß das aber nicht sicher) Hausärzte dürfen ihre Patienten länger als Fachärzte in ihrer Kartei führen als Fachärzte. Ich glaube, beim Hausarzt sind das 2 oder 3 Jahre...
 
Ja, stimmt. Ich denke dann, dass der Hausarzt eben einfach eine Überweisung ausstellt. Ist ja auch so, dass jeder die freie Arztwahl hat bisher.

Nur, wenn sich die Hausärzte gar nicht mehr die Zeit nehmen oder haben, genau zu untersuchen, genau nach den Symptomen zu fragen, dann entscheiden die Patienten eben selbst. Manchmal zu Unrecht und manchmal zu Recht.
Also wir haben wirklich einen super Hausarzt , aber was die Ohren angeht, meinen Schwachpunkt, hat der halt echt keine Ahnung, weil der eben Internist ist.
Dann muss ich da halt anrufen und eine Überweisung anfragen.
Das ist jetzt auch kein riesiges Problem.
Nur ein kleiner nerviger Umweg.
 
Auch wenn die Idee auf den ersten Blick gut klingen mag, um unnötige Facharztbesuche zu reduzieren, bezweifele ich, daß dies zu einer Entlastung oder Einsparung führt. Wenn, dann allenfalls dadurch, daß Leute, die keinen Hausarzt haben und auch keinen finden, quasi ausgeschlossen werden oder durch doppelte Arztsuche und Wartezeiten abgeschreckt werden. Also genau jene, die vermutlich ohnehin nicht „unnötig“ zum Arzt gehen, sondern abwarten, bis es nicht mehr anders geht bzw. die in ihrer Mobilität soweit eingeschränkt sind, daß für sie ein Arztbesuch einen enormen Aufwand darstellt und bei denen die örtliche Nähe bei der Arztsuche Voraussetzung ist.

Andererseits ist zu befürchten, daß sich Leute, die wegen jeder Kleinigkeit auf eine eingehende Untersuchung durch Fachärzte „bestehen“, sich die Überweisungen dann einfach von einem Hausarzt holen, der gewillt ist, diese „einfach so“ auszustellen. Hausärzte sind schließlich auch vielerorts überlastet und dann hat man dort das Dilemma, daß man entweder neue Patienten konsequent ablehnt mit der Gefahr, Leuten den Zugang zu medizinischer Versorgung zu verwehren, die ihn eigentlich bräuchten oder daß man ggf. sogar gerne Überweisungen „auf Wunsch“ ausstellt, um möglichst viele Patienten zu versorgen, auch wenn man sie und ihre Krankengeschichte gar nicht so genau kennt und man die Zeit statt für eine ausführliche Anamnese und Untersuchungen eines Patienten lieber in die Behandlung anderer investiert.

Vielleicht bin ich zu naiv, aber ich würde meinen, daß die meisten Menschen bei einer Erkrankung ohnehin zuerst zum Hausarzt gehen, um das abklären zu lassen, wenn sie nicht genau wissen, was die Ursache ist. Und bei chronisch Kranken bzw. Menschen, die bereits eine Diagnose haben und wiederholt unter denselben Symptomen leiden, ist es doch in Ordnung, wenn sie direkt zum Facharzt gehen. Da wäre es doch so gesehen „unnötig“, wenn sie jedes Mal erst wieder zum Hausarzt gehen und dadurch das Gesundheitssystem zusätzlich belasten, obwohl sie ja schon wissen, worauf es hinausläuft und was als nächstes ansteht.
 
Also wir haben wirklich einen super Hausarzt , aber was die Ohren angeht, meinen Schwachpunkt, hat der halt echt keine Ahnung, weil der eben Internist ist.
Dann muss ich da halt anrufen und eine Überweisung anfragen.
Das ist jetzt auch kein riesiges Problem.
Nur ein kleiner nerviger Umweg.

Weil du mobil bist und/oder dein Hausarzt um die Ecke. Ich hatte auch Glück, meiner ist fußläufig leicht erreichbar.

Doch was ist all jenen, die dafür Wege in Kauf nehmen müssen, die entweder ein Auto nötig machen oder öffentliche Verkehrsmittel?
Und was, wenn die zweite Variante einfache Fahrt 2 Stunden dauert?
Die Alternative Taxi stelle ich noch daneben.

Auto kann sich nicht jeder leisten, kann aus gesundheitl. Gründen vielleicht nicht mehr gefahren werden.
Öffis mit Fußweg und Dauer des gesamten Ausflugs kann zu anstrengend sein.
Taxi ist teuer.

(Früh)Rentner, Geringverdiener, davon alle, die in ungünstiger Wohnlage sitzen und aus welchen Gründen auch immer nicht so mobil sind, würden finanzielle Zusatzbelastungen tragen müssen.

Ich bin der Meinung, das sollte nicht unbeachtet unter den Tisch fallen.

Jede Fahrt zum Facharzt mit Öffis kostet mich insgesamt einen Tag. Und einen weiteren zur Erholung wegen dem Erschöpfungsscheyzz.
Ein Taxi einfache Strecke läge bei ca. 100 €.
Dann sind nur 1,5 bis 2 Stunden weg (Hin-/Rückfahrt, Zeit beim Arzt).

Was ist kranken, alten, wenig mobilen Menschen in schlecht versorgten Gegenden?
 
Also genau jene, die vermutlich ohnehin nicht „unnötig“ zum Arzt gehen, sondern abwarten, bis es nicht mehr anders geht
Mein Partner ist z.B. so einer, der Symptome normalerweise lange ignoriert und ungern zum Arzt geht. Wenn dann noch die Hürde dazu kommt, dass man erst einmal einen Hausarzttermin braucht, bevor man zum Facharzt gehen darf, dann würde er das wahrscheinlich als Begründung verwenden, warum er lieber weiter abwartet, obwohl die Schmerzen immer stärker werden.

Und nach wie vor würde ich nicht verstehen, warum ich jedes Mal wieder erst zum Hausarzt rennen müsste, der mir dann erneut bestätigt, dass ich wegen meines Knies zum Orthopäden muss, obwohl ich da schon regelmäßig genau deswegen gewesen bin. Da muss dann kein Hausarzt noch sein "OK" dazu geben, dass es auch diesmal wieder ein orthopädisches Problem ist.
 
Die „neue Idee“ finde ich gar nicht gut.
Vor einigen Jahren war es doch schon so, dass man erst einen Überweisung vom Hausarzt holen musste.
Was soll ich beim Hausarzt mit einem Kreuzbandriss, wo jeder Laie sofort weiß, damit muss man zum Orthopäden. Ist doch nur ein unnötiger Mehraufwand für alle Beteiligten.
 
Ich denke, man kann mit so einer Reform nicht jedes "Schicksal" abdecken.
Ich denke, die "Schicksale" der Menschen sind auch gar nicht im Fokus solcher Reformen. Im Gegenteil, um die Probleme der Patienten kümmert man sich da eher weniger. Lieber schickt man die Leute kreuz und quer von Praxis zu Praxis, wenn man denkt, man könnte damit ein wenig Geld sparen oder die Patienten von Arztbesuchen abhalten.
 

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