Ich vermute, der Ärger wird wahrscheinlich unter anderem aus der immer wiederkehrenden Häufigkeit resultieren. Wenn man etwas, was man eigentlich nicht so gern hört, immer und immer wieder gesagt und gefragt bekommt, dann sammelt sich das Genervtheitsgefühl wahrscheinlich an, also kumuliert gewissermaßen.
Wahrscheinlich kann man das gar nicht so richtig nachvollziehen, wenn man selbst damit normalerweise nicht (oder nur im Urlaub mal auf Auslandsreisen) konfrontiert wird.
Ich habe manchmal fast mehr den Eindruck, dass einige, die damit eher nicht so konfrontiert werden, sich übermäßig einfühlen möchten.
Es ist immer meine Entscheidung, wie ich mit etwas umgehen will.
Es steht einem ja frei, da an sich selbst zu arbeiten, wenn Vieles negativ auf einen wirkt.
Es könnte ebensogut humorvoll zum runing gag im Freundeskreis werden und Grundlage für Wetten, auch mit sich selbst, wie lange es wohl dauert, bis das Thema Kochen serviert wird. 😁
Muss das Leben tatsächlich derart bierernst und düster sein? Eine Entscheidung.
Soll ich mich von jedem angebotenen Bier oder Limoncello runterziehen lassen, weil ich in Bayern sitze, aber kein Bier mag und das süße Klebzeug mit meiner Abstammung in Verbindung gebracht wird?
Mich mit meiner Freundin entzweien, die keine Ahnung vom Kochen hat und mich nach Rezepten fragt?
Bei jedem Schlechtes vermuten, der irgendwie smalltalked?
Auf diese Weise würde es mir auch nicht gutgehen!
Beim 10. doofen Bayernspruch rollt man halt mal innerlich genervt-amüsiert mit den Augen, so wie es Schwabe, der Hesse und alle anderen auch tun.
Hier im Thread geht's auch gar nicht um dumme Sprüche, nur um platten Smalltalk und Interesse.
In Italien rollt meine Tochter amüsiert mit den Augen, weil sie in irrem Tempo auf Landessprache zugequatscht und dabei 'bella bionda' genannt wird - und bei dem Tempo höchstens die Hälfte versteht.
Die Hautfarbe, ihre Art, lassen automatisch vermuten, sie wäre von dort, die Haarfarbe gibt Rätsel auf - die immer ähnlichen Fragen.
Während hier die Haarfarbe normal ist, die Sprache, aber der restliche Unterschied zumindest im Winter nicht mehr selbsterklärend ist.
Und weil es hier so ums Essen geht:
klar sollen wir zu Partys oft italienische Gerichte mitbringen!
Was daran ist schlimm, abwertend, ausgrenzend, ...?
Hätte ich keine Lust zu kochen und darüber zu reden, wäre das leicht gelöst:
Irgendwo kann man immer Essen holen, dann bringt man eben das mit oder man macht's wie bei unliebsamen Gesprächsthemen:
Einfach höflich sagen.
Das könnte z.B. daran liegen, dass du (und auch ich) nicht mit einem Land assoziiert werden, das wiederum insbesondere für seine Küche bekannt ist.
Dass das vielleicht anders ist, wenn man als Mensch aus einem Land mit bekannter Kochtradition wahrgenommen wird, also z.B. als Chinese, Italiener, Thailänder etc., kann ich mir gut vorstellen, und ist wahrscheinlich auch ein Teil der Problematik hier.
Zum Teil kann das sein.
Doch über irgendwas wollen die Leute eben reden und Essen ist da nicht so abwegig.
Sag mal, wie machst du...begegnet mir auch, wenn es um deutsche Gerichte geht.
Ich hatte 2 männliche Bekannte, begeisterte Hobbyköche, bei denen gefühlt jedes Gespräch beim Thema Kochen landete (Ob sich das geändert hat? Bezweifle ich.).
Wer über die stolpert, wird unweigerlich mit dem Thema konfrontiert.
Die würden sich begeistert Insidertipps zur Landesküche erhoffen und versuchen, das Thema anzuschneiden.
Muss man das nun wirklich unter derart trennenden Gesichtspunkten betrachten, wie man es zweifelsohne tun kann?