Ich finde Utilitarismus prima. Er sagt: Eine Handlung ist dann gut, wenn sie den größtmöglichen Nutzen für Alle bringt. Nur das Ergebnis zählt; die Motivation ist egal. Das finde ich sehr gut.
ja, aber es vergisst eben 1. den weg dorthin und 2. werte, die evtl. höher stehen als der Nutzen für viele.
Und genau da kommen eben Moral, Idealismus und co ins Spiel: Ohne die geht es nicht.
Also "Utilitarismus" wie Du ihn Dir vorstellst ist keiner, denn er bräuchte eine Art moralische Grundkompass der trotzdem über allem steht.
Also angenommen eine Stadt will die Straße erweitern, aber dazu müsste Bauer X seinen Acker verkaufen und der will nicht. Man könnte also sagen: Der größt mögliche Gesamtnutzen wird erreicht, wenn man dem Bauern seinen Grund einfach wegnimmt.
In bestimmten fällen wird das ja tatsächlich so gemacht, aber in einer rein utilitaristischen Herangehensweise würden die Eigentumsrechte des Bauern eben keine Rolle spielen.
Sie hätten kein Gewicht , aber sie SOLLTEN Gewicht haben.
Also zum reinen Prinzip des Nutzens muss es immer auch "Gegenspieler" geben: Also moralische/individuelle Rechte die ggf so schwer gewichtet werden können, dass sie über dem Wohl der Allgemeinheit stehen.
Oder anders herum: Wer definiert denn in einer rein utilitaristischen Welt, was Nutzen ist?
Nehmen wir an, die Gesellschaft definiert zB Homosexualität wieder als schädlich. Dann könnte es doch zB ein allgemeiner nutzen sein, sie zu verbieten. Es bringt ja keinen vorteil für die Allgemeinheit, Homosexualität nicht zu strafen, wenn doch die Mehrheit eine Strafte gut fände.
Wenn auf der anderen Seite aber individuelle Freiheitsrechte/Menschenrechte liegen, die ÜBER einem reinen "Nutz-Gedanken" liegen, schaut die Sache doch schon anders aus.
Oder Klimaschutz:
wie definiert sich der Nutzen des Klimschutzes für Menschen, die ihn garnicht als Gefahr anerkennen?
Warum soll man zB dann eine umweltfreundliche Heizung einbauen?
Ohne die idealistische/moralische Sichtweise, dass wir künftigen Generationen auch noch eine Lebenswerte Welt hinterlassen wollen, könnte man ja ebensogut utilitaristisch sagen: heizen muss so billig wie möglich sein und darf für niemandne eine Veränderung bedeuten.