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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

Status
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Portion Control

Urgestein
Du unterschätzt die Kreativität und das Drang etwas zu tun. Dabei nimmst du eine ziemlich eingeschränkte Perspektive ein, indem du dich nur auf Erwerbsarbeit konzentrierst. Gibt auch noch andere Arbeit (Gartenarbeit, Kinder erziehen, Haushalt um nur einiges zu nennen. ... die Liste kann endlos weitergehen).
Das Menschen erfinderisch im Zeit totschlagen sein können, streite ich nicht ab.

Aber aus dem Kontext heraus das du meintest, die Leute würden sich nicht in einer Abhängigkeit befinden da das BGE lediglich das Existenzminimum abdeckt - genügt mir deine Aufzählung mit Gartenarbeit und Haushalt wohl kaum. Es würde definitiv noch Produktivarbeit von Nöten sein, um tatsächlich zu Geld zu kommen. Und sorry, da hilft auch die Töpfer Story nunmal nichts - so viel Realist sollte man sein.

Sonst weiss ich nicht weshalb die aktuellen Hartz IV Empfänger nicht alle ihren geldbringenden Hobbies nachgehen. Wenn das doch so einfach ist.
 

tacere

Mitglied
Sonst weiss ich nicht weshalb die aktuellen Hartz IV Empfänger nicht alle ihren geldbringenden Hobbies nachgehen. Wenn das doch so einfach ist.
Davon, dass das einfach werden würde, spricht kein Mensch. Vor allem dann nicht, wenn man seit dem Kindergarten eingetrichtert bekommt, nur dann etwas zu tun, wenn man dafür extern belohnt wird. Wie bereits erwähnt, ist das nur möglich und dauerhaft erhaltbar, wenn unser Bildungssystem darauf abzielt, intrinsische Motivation zu fördern.....

Ich klinke mich aber hier mal aus, da es keinen Sinn macht, immer nur im Klein-Klein zu antworten.....
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Sonst weiss ich nicht weshalb die aktuellen Hartz IV Empfänger nicht alle ihren geldbringenden Hobbies nachgehen. Wenn das doch so einfach ist.
Die heutigen Hartz 4 Empfänger -insbesondere wenn sie langfristig Leistung beziehen- haben den Anschluss an die Gesellschaft verloren. Ihnen fehlt oft Qualifikation, Motivation aber auch die praktische und realistische Herangehensweise an ein Leben über Hartz 4 hinaus. Oft haben sie sich schlicht damit abgefunden.

Oft wird gesagt, dass Hartz 4 die Menschen bremsen würde, der Zwang zu arbeiten und der Zwang bei Einkommen über 100 € was abzugeben.
Die Wirklichkeit sieht aber oft so aus, dass jemand jahrelang Hartz 4 bekommt, längst nicht mehr zu irgendwas aufgefordert oder gezwungen wird aber dennoch nicht ansatzweise ins Leben ohne Hartz 4 zurückfindet.

Wer dauerhaft auf Sozialleistungen angewiesen ist (und ja auch ein BGE ist im Kern eine Sozialleistung), wird dadurch nicht automatisch kreativ und motiviert. Der Mensch zieht sich zurück, weil ihm Geld fehlt um den Lifestyle seiner Freunde mitzumachen. Er schämt sich seiner Armut wegen, er wird demotiviert und verärgert gegenüber der Gesellschaft, die ihm (so die eigene Deutung) keine Chance gibt.

Man kann das BGE besser finden als Hartz 4, aber das Kernproblem dauerhaft ohne Arbeit in dieser Gesellschaft abgehängt zu sein, bleibt.

Ich glaube auch -offen gesagt- nicht, dass viele Hartz 4 Empfänger morgen Arbeit (weder Lohnarbeit noch unbezahlte) fänden, wenn sie statt Hartz 4 das BGE bekämen.
 

Daoga

Urgestein
Wer dauerhaft Hartz bezieht, hat wahrscheinlich jenseits von Hartz ziemlich wenig Freunde. Nicht nur weil er sich schämt oder deren Lebensstil nicht nachmachen kann, sondern weil Leute die arbeiten und ein auf vielfache Weise aktives Leben führen einfach gar nicht die Zeit erübrigen, sich auch noch großartig mit dem Hartzer abzugeben. Es ist einfach ein Leben in unterschiedlichen Welten und mit unterschiedlichem Zeittakt.

Der Hartzer hat 24 Stunden jeden Tag freie Zeit (vorbehaltlich Auflagen der Jobcenter) und macht meistens ziemlich wenig draus. Wer aber in vielfältiger Hinsicht in Beruf, Familie, Freizeitaktivitäten etc. eingespannt ist, der muß sich genau überlegen, wieviel Zeit er an was verbrauchen will. Das sind einfach zwei verschiedene Welten mit zu wenig Berührungspunkten miteinander.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Davon, dass das einfach werden würde, spricht kein Mensch. Vor allem dann nicht, wenn man seit dem Kindergarten eingetrichtert bekommt, nur dann etwas zu tun, wenn man dafür extern belohnt wird. Wie bereits erwähnt, ist das nur möglich und dauerhaft erhaltbar, wenn unser Bildungssystem darauf abzielt, intrinsische Motivation zu fördern.....

Ich klinke mich aber hier mal aus, da es keinen Sinn macht, immer nur im Klein-Klein zu antworten.....
Dann bin ich mal gespannt wer später die Toiletten putzt durch intrinsische Motivation, wenn es eh das BGE gibt. Gleich an der Stelle sieht man mal wieder, dass es von vorn bis hinten nicht klappt.

Schulen wo man nicht wirklich lernen muss und wo alles durch intrinsische Motivation kommt gibt es heute schon. Ich glaube es reicht dann aus den Namen zu tanzen um dann vorbereitet zu sein für die Uni.

Dass die BGE Befürworter das Klein-Klein nicht schätzen ist bei Dir übrigens kein Einzefall. Man redet lieber philosophisch über das grosse Ganze. Anmerkungen wie man das finanzniert oder wie Menschen sich mit BGE verhalten würden sind da eher nervig ;) Daher haben wir bis heute auch kein BGE, von der Befürworter Seite kommt halt nix.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Selbstfahrende Fahrzeuge in 25 Jahren die einen Busfahrer, einen Kran-, Baggerfahrer und den Taxifahrer ersetzen? Und Pizza fahren sie auch ohne Fahrer aus?
Never ever...!

In den nächsten 20 Jahren festigen sich evtl. Elektrofahrzeuge mit Auto Pilot, wie der TESLA. Ein Privatmann fährt von A nach B mit entsprechender Unterstützung. Mehr auch nicht.

Ich würde gerne mal wissen welche Jobs das sein sollen, die wegfallen und bis zu 50 Prozent ausmachen.
Wenn vor den vollbesetzten Linienbus dann ein Ball auf die Strasse springt, was tut der Autopilot? Bremsen, gar nichts, oder ausweichen und gegen den Baum fahren?!? Es ist nicht nur Technik, es wird auch Fragen der Haftung geben.

Ich bin schon eher gespannt auf die heute schon existierende selbstreinigende Toilette aus einem der ersten Beiträge. Mal schauen wann ich die mal im Einsatz erlebe, laut dem Forum hier sind wir ja schon fast flächendeckend ausgestattet. ;)
 

Daoga

Urgestein
Wenn vor den vollbesetzten Linienbus dann ein Ball auf die Strasse springt, was tut der Autopilot? Bremsen, gar nichts, oder ausweichen und gegen den Baum fahren?!? Es ist nicht nur Technik, es wird auch Fragen der Haftung geben.
Ein menschlicher Fahrer wüßte in diesem Moment, daß ein Ball zwar keinen Schaden am Fahrzeug anrichten wird und daß auch ein plattgefahrener Ball keine Katastrophe ist, daß einem Ball aber potentiell ein Kind folgen könnte, das vielleicht nicht auf den Verkehr achtet. Die Maschine möchte ich sehen, die zu so weitreichenden Gedankengängen in der Lage ist. Maschinen sind bekanntlich immer nur maximal so intelligent wie ihr Programmierer, und ob der Programmierer an sämtliche tausend möglichen Ereignisse im Straßenverkehr, wie ballspielende Kinder, freilaufende Hunde, über die Fahrbahn wehender Abfall und vieles andere mehr denkt?
 

Keep Going

Aktives Mitglied
Einen Punkt würde ich wirklich gerne noch verstehen: Hier wird davon gesprochen Verantwortung zu übernehmen. Dann sind hier so Sachen zu lesen wie „Wasser predigen und selber Wein trinken“. Wie ich schrieb, kenne ich nicht das Konsumverhalten der Menschen, die hier schreiben. Wenn ich konsumiere, bin ich mitverantwortlich. Wenn ich somit gegen meine eigenen Anforderungen verstoße und gleichzeitig über Moral und Gewissen rede, wie passt das zusammen?

Welche Antwort gibt man sich darauf? Das würde mich wirklich interessieren!


„ Ich bin nicht verantwortlich, es ist die Firma XY.“

„ Ich weiß von nix, es wird schon alles ok sein.“

„ Das kann man doch nicht vergleichen!“

„ Es ist mir egal was mein Handeln für Konsequenzen hat, will aber dennoch nicht darauf verzichten, andere Menschen zu belehren.“


Ganz im Ernst, was erzählt man sich da so, damit man sich selbst weiterhin in der Position sieht, Tipps zu moralischem Verhalten geben zu können? Wie geht das?


Ist es so schwer zu erkennen, dass das irgendwie nicht so richtig zusammenpasst?
 

Surrender

Sehr aktives Mitglied
Man hat bereits ausgerechnet, dass man jedem Menschen ein bedingungsloses Grundeinkommen von 750 Euro zahlen könnte, wenn man dafür den Bürokratieaufwand, Einrichtungen und anderen Beitragszahlungen der Arge streicht. Das Ganze könnte man, um ein wenig Geld zu sparen, mit einer negativen Einkommenssteuer lösen.

Da es einfach jedem bedingungslos zusteht, ist der Aufwand halt entsprechend niedrig.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist keine Einladung in die Arbeitslosigkeit, wenn man so möchte, sondern mehr das Verhindern, dass sich ein Job schlechter anfühlt, als Arbeitslos zu sein, da das Gehalt immer steigt, wenn man einen besser bezahlten Job bekommt.

Ich bezweifel, dass die Mehrheit sich langfristig mit dem bedingungslosen Grundeinkommen alleine zufrieden gibt. Aktuell gibt es viele Jobs im Niedriglohnsektor, wo man "aufstocken" muss - wo es sich anfühlt, als ob es keinen Sinn ergibt, ob man arbeiten sollte oder nicht. Das löst ein bedinungsloses Grundeinkommen. 750 + 500 Euro ist mehr als 750 Euro - immer und ausnahmslos. Aber Arbeitslosengeld wird ggf niedriger, wenn man den 500 Euro Job annimmt und am Ende landet man dann schlechter oder +- 0.

Wenn ein bedingungsloses Grundeinkommen erlaubt, sich einen faulen Lenz zu machen und das es den Niedriglohnsektor damit komplett unattraktiv macht, dann funktioniert er nicht. Und genau so argumentieren meist die Gegner eines solchen, dabei geht es darum gar nicht.

Es erlaubt dem Teilzeitfriseur, seinem Job nachzugehen ohne das Gefühl zu haben "Arbeitslosigkeit bringt mir aber mehr Geld"
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Man hat bereits ausgerechnet, dass man jedem Menschen ein bedingungsloses Grundeinkommen von 750 Euro zahlen könnte, wenn man dafür den Bürokratieaufwand, Einrichtungen und anderen Beitragszahlungen der Arge streicht. Das Ganze könnte man, um ein wenig Geld zu sparen, mit einer negativen Einkommenssteuer lösen.
750 BGE ist aber fast schon ein Vorschlag der FDP :D
Denn das hieße, dass wir heutigen Hartz 4 Empfängern WENIGER Geld geben würden.
Der Hartz 4 Regelsatz ist 424 € + Wohnkosten. Das sind meist schon über 750 € in der Summe. Ganz zu schweigen von anderen Sozialleistungen und Ersparnissen (Wohngeld, Befreiung von der Rundfunkgebühr, Kranken- und Pflegeversicherung etc.)

Ein BGE wäre nicht so unbürokratisch wie man glaubt, denn es wären immer noch individuelle Sätze notwendig. Z.B. müsste berücksichtigt werden wo man wohnt und wie teuer dort die Mieten sind (so wie es heute bei Hartz 4 gemacht wird).
Überhaupt ist das vielleicht der größte Knackpunkt: Ein BGE könnte vom Prinzip her nicht bedarfsorientiert sein. Man geht also immer Gefahr, dass manche gemessen an ihren Lebenssituationen zu viel oder zu wenig bekommen.

750 € ist für manche Menschen zu wenig.
1.200 € wäre für manche relativ großzügig. Man stelle sich zb ein Paar mit 2 Kindern vor: 4.800 € netto (!) dank BGE
Selbst der Multimilliardär bekäme ein BGE!

Um das BGE einfach und unbürokratisch zu gestalten und gleichzeitig keine Armut zu verschärfen, müsste es sehr großzügig gestaltet sein und dann scheitert es, weil es nicht finanzierbar ist und die Mehrheit dagegen sein wird.

Warum soll ich z.B. als Single mit Vollzeitjob und gutem Einkommen negative Einkommenssteuer zahlen wollen? - Wohlwissend dass meine Steuer manche Menschen überfinanziert.
 
Status
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