1. Wie gesagt, ich berufe mich da auf zahlreiche Studien, die ich dazu gelesen hab. Hast du eine Quelle?Und wenn es zum tausendsten Mal wiederholt wird, wird es auch nicht wahrer, das mit dem gigantischen Wegfall von Arbeitsplätzen.
Vor einiger Zeit las ich eine Prognose, daß pro Million wegfallender Arbeitsplätze aufgrund Digitalisierung ca. 1,2 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen werden, die ganze Technik muß nämlich gewartet, programmiert, modernisiert werden (kein Geheimnis, daß Deutschland da noch massiv hinterherhinkt), außerdem wächst der Dienstleistungssektor auch in anderen Bereichen nach wie vor,
und als weiterer wichtiger Faktor kommt zumindest in Deutschland der Geburtenmangel zum Tragen, Kinder die nie geboren werden brauchen später auch keine Arbeitsplätze, und die Zuwanderung können wir regeln wenn nötig.
2. Es ist absolut richtig, dass Deutschland in der Hinsicht besser gestellt ist als z.B. China, USA oder Frankreich, auch wegen des demographischen Wandels.
Achso! Angenommen es kommen selbstfahrende Fahrzeuge ( ist ja egal, ob das in einem Jahr oder in 50 Jahren ist), dann werden natürlich noch Baggerfahrer benötigtWir schrumpfen uns also gesund - genau auf das Maß, daß auch in Zukunft jeder, der einen Job sucht und die nötige Vorbildung aufweisen kann, auch einen finden wird.
Vielleicht nicht gerade den Traumjob, aber in einigen Regionen des Landes herrscht heute schon praktisch Vollbeschäftigung, und ein Ende des Booms ist keineswegs in Sicht. Für Baggerfahrer z. B. werden zur Zeit wieder Inserate geschoben - so weit weg vom Busfahrer, daß der nicht umlernen könnte, ist das nicht.
Ich fordere nicht, dass morgen ein BGE eingeführt wird. Wo liest du das heraus? Ich habe mir nur Gedanken gemacht, wie eine soziale Absicherung aussehen kann, wenn 25%- 40% der Menschen arbeitslos sind (angenommen das tritt ein). Über die Besteuerung von Arbeit ist das dann nämlich nicht mehr möglich. Außerdem habe ich die Sinnhaftigkeit der Besteuerung von Arbeit angezweifelt. Warum eigentlich das besteuern, was produktiv ist?Und auf eine umfängliche Technologisierung mit selbststeuernden Fahrzeugen, die vielleicht (vielleicht!) mal in 50 oder 100 Jahren der Fall sein wird, wenn überhaupt (wenn also kein Krieg, Naturkatastrophe, was anderes dazwischenkommt) brauchen wir Heutigen uns nicht die Köpfe zerbrechen, das ist Sache der Generation, die damit leben muß und wird.
Deshalb ist es auch reiner Schwachsinn, heute ein BGE zu fordern im festen Vertrauen auf Entwicklungen, die heute noch keineswegs feststehen, nur eine Möglichkeit sind, aber nicht mal eine zuverlässige Wahrscheinlichkeit, sondern in weiten Bereichen noch Science Fiction.
Eine Einführung des BGE macht nur dann Sinn, wenn andere Nationen auch mitziehen. Das ist meiner Meinung nach (mit der bin ich nicht alleine) aber kein Problem, da andere Nationen von den gleichen/stärkeren Problemen betroffen sind als Deutschland.Da ist auch die Finanzierbarkeit allein kein Argument - denn wie hier jemand treffend schrieb, finanzieren könnten wir auch ein deutsches Mondlandeunternehmen.
Die tatsächliche Frage ist die nach dem (nachhaltigen) Nutzen. Stehen wir mit BGE wirtschaftlich im Vergleich mit anderen Nationen besser da - oder schlechter? Haben wir dann besser ausgebildete und willigere Arbeitskräfte und klügere Köpfe, die für neue Erfindungen sorgen - oder jede Menge Faulpelze, die jeden Tag auf der Straße herumlungern, mit ständigen weiteren Forderungen nach staatlichen Leistungen Unruhe stiften und denen, die noch arbeiten gehen, vor lauter Langeweile auf den Wecker fallen?
Und natürlich, wie lange würde das mit der Finanzierbarkeit klappen, wenn die wirtschaftliche Leistung des Landes in den Keller geht.
Gut ausgebildete Menschen haben wir auch heute nicht. Schau dir doch das desaströse Schul- und Unisystem an. Für dich ist also jemand gut ausgebildet, wenn er gut auswendig lernen kann und das dann in der Klausur auf Papier bringen kann? ( ja, es gibt Studiengänge, da benötigt es mehr. Die sind allerdings die Ausnahme).
Bei einer möglichen Einführung eines BGE´s, werden die Menschen, die unser heutiges Schulsystem durchlaufen und keine Arbeit mehr haben, erhebliche Probleme haben. Unser ganzes System ist darauf ausgelegt, für externe Belohnungen Aufwand zu betreiben( Noten, Gehalt, Ansehen etc.). Fällt das weg, wird es schrecklich werden. Deshalb ist auch eine Umstrukturierung des Bildungssystems hier absolut notwendig.
Zu dem Thema Faulheit hast du wieder alle Vorurteile ausgepackt- Bravo.
Macht es dir eigentlich Spaß, immer im Klein-Klein zu antworten? Du darfst auch gerne mal das Große und Ganze im Blick haben. Ich bezog mich in meinem Posting auf Arbeit allgemein, nicht auf einzelne Berufsbilder. Natürlich hat ein Arzt, ein Pilot oder ein Ingenieur Wertschätzung verdient. Aber auch eine Krankenschwester, ein Arbeiter am Fließband oder jemand der nicht arbeitet. Im Endeffekt sind doch alles nur Menschen, unabhängig davon, welcher Tätigkeit man nachgeht.Du meinst also, daß jemand, der sehr viel Geld, Zeit, Aufwand in ein Medizinstudium oder einen Pilotenschein investiert hat, das nach ein paar Jahren in den Wind schießen, als verschwendete Ressourcen abhaken und was ganz anderes machen soll, was andere Leute, die zu keiner Zeit das Zeug dazu hätten, Arzt oder Pilot zu werden, genauso machen können?
Manche Tätigkeiten werden aus guten Gründen hoch bewertet!
PS: Meine Ansichten beruhen im wesentlichen auf der Annahme, dass eine nicht wesentlicher Teil der Arbeit wegfällt (ich berufe mich dabei auf Bertelsmann, Oxford etc.). Sollte durch die Digitalisierung mehr Arbeit entstehen (was überhaupt nicht der Sinn dahinter ist), kann an der Sinnhaftigkeit des BGE´s natürlich gezweifelt werden. Ein anderes Steuersystem empfinde ich aber als dringend notwendig. Warum sollten die arbeitende Bevölkerung bspw. in die Sozialversicherungen einezahlen und Einkommenssteuern zahlen, Maschinen und Computer aber nicht?