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Unterhaltstitel Neuberechnung

G

Gelöscht 126540

Gast
Ich bin da nicht der richtige Ansprechpartner. Bei mir hat das Gericht am Ende 8000€ Unterhalsschulden ausgerechnet. Und weisst du warum? Weil ich 3 Kinder an 3 Tagen in der Woche betreut habe. Es häteen aber 3,5 Tage sein müssen, umbden Unterhalt hälftig zu teilen. . Darum war ich 100 Prozent Unterhalt für jedes Kind schuldig. Ich hatte es mir aber erdreistet, nur 79 Prozent oder so zu bezahlen. Mehr konnte ich auch nicht, sonst hätte ich mein Auto verkaufen und in eine 1Raumwohnung ziehen müssen. Das hätte zur Folge gehabt, daß das Gericht mit die 3 Tage wieder weggenommen hätte, weil ixh ja dann nicht das angemessene Unfeld habe.

Also habe ich notgedrungen weniger bezahlt. Und das hat dann noch gast 2500€ Anwalts und Gerichskosten für mich verursacht. Ne also gerecht ist das ganz bestimmt nicht.
Ok. Da stimme ich dir zu. Das klingt in deinem Fall wirklich nicht gerecht und ich verstehe deinen Frust.

Ich sitze halt auf der anderen Seite. 7 Tage alleinige Betreuung. Das Kindergeld geht für die Kitakosten drauf und der Unterhaltsvorschuss reicht nicht mal für den täglichen Bedarf. Sonderausgaben kommen dann noch oben drauf. Und das alles alleine zu stemmen ist finanziell wirklich eine Herausforderung und ohne Zuschüsse von Verwandten manche Monate gar nicht machbar. Daher empfinde ich das System aus Sicht des betreuenden Elternteils auch nicht unbedingt als gerecht.

Fassen wir zusammen: Trennung mit Kind ist für alle Seiten Mist.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Ich sitze halt auf der anderen Seite. 7 Tage alleinige Betreuung. Das Kindergeld geht für die Kitakosten drauf und der Unterhaltsvorschuss reicht nicht mal für den täglichen Bedarf.
Kannst du dich nicht von den Kita-Kosten befreien lassen? In den Kommunen die ich kenne geht das immer, wenn man geringes Einkommen hat. Anträge gibt's beim Jugendamt.

Essen muss man auch nicht zahlen in der Kita wenn man beitragsbefreit ist. Das läuft über das Bildungs und Teilhabepaket. Zuständig dafür ist meistens eine Abteilung im Sozialamt.

Ja, ich komme auch nur durch Unterstützung von Verwandten über die Runden. Jetzt bekomme ich wenigstens Wohngeld. Ohne Wohngeld habe ich 300€ mehr zur Verfügung als ein Bezieher von Bürgergeld. Dabei gehe ich fast Vollzeit arbeiten. Also finanziell ist Trennung ein Fiasko.
 
G

Gelöscht 126540

Gast
Kannst du dich nicht von den Kita-Kosten befreien lassen? In den Kommunen die ich kenne geht das immer, wenn man geringes Einkommen hat. Anträge gibt's beim Jugendamt.

Essen muss man auch nicht zahlen in der Kita wenn man beitragsbefreit ist. Das läuft über das Bildungs und Teilhabepaket. Zuständig dafür ist meistens eine Abteilung im Sozialamt.

Ja, ich komme auch nur durch Unterstützung von Verwandten über die Runden. Jetzt bekomme ich wenigstens Wohngeld. Ohne Wohngeld habe ich 300€ mehr zur Verfügung als ein Bezieher von Bürgergeld. Dabei gehe ich fast Vollzeit arbeiten. Also finanziell ist Trennung ein Fiasko.
Danke für den Tipp, aber das geht leider nicht. Bin knapp über der hier geltenden Einkommensgrenze für die Kita-Beiträge. Und ich bin wie du auch trotz Arbeit grad mal 300€ über Bürgergeld. Aber immerhin.

Ich danke dir aber für deinen Einblick. Ein Punkt, der mich bei der Dikussion über Unterhalt immer gestört hat, war, dass gerne mal die zusätzliche Miete für die Kinder vergessen wird. Ich würde ja ohne Kind in einer kleineren, günstigeren Wohnung wohnen. Aber nun sehe ich, dass auch du als voll unterhaltspflichtiger Elternteil entsprechende Räume für deine Kinder vorhälst und bezahlst. Das wird dich monatlich sicher eine ganze Menge kosten. Da finde ich es tatsächlich nicht fair, dass das nicht berücksichtigt wird. Das System ist irgendwie zu starr und unflexibel.
 

Portion Control

Urgestein
Ich sitze halt auf der anderen Seite. 7 Tage alleinige Betreuung. Das Kindergeld geht für die Kitakosten drauf und der Unterhaltsvorschuss reicht nicht mal für den täglichen Bedarf. Sonderausgaben kommen dann noch oben drauf. Und das alles alleine zu stemmen ist finanziell wirklich eine Herausforderung und ohne Zuschüsse von Verwandten manche Monate gar nicht machbar. Daher empfinde ich das System aus Sicht des betreuenden Elternteils auch nicht unbedingt als gerecht.
Das liegt aber wohl eher am geringen Einkommen, das man selbst generiert.
Das System kann ja eigentlich nichts dafür, welchen Job man ausübt.

Einkommensschwache Menschen haben es natürlich dann bei einer Trennung noch schwieriger, wenn aufgrund von 2 Haushalten sich manche Kosten verdoppeln.
Aber auch hier: Es hat ja niemand anderes gesagt das man sich trennen oder scheiden lassen soll. Das kommt alles von euch selbst.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Unterhaltszahlungen werden auf Grundlage der Düsseldorfer Tabelle berechnet die Höhe variiert nach der Einkommenshöhe.

Wenn du keine Steuererklärung gemacht hast wurdest du geschätzt wie jeder andere. der daraus resultierende Betrag (einkommen ist dann die Grundlage zur Berechnung künftiger Unterhalszahlungen bzw. deren Höhe.

Das du keine Steuererklärung gemacht hat wird man das FA anrufen und sich die Höhe des zu versteuernden Einkommens festzustellen. Du selber musst da eigentlich nichts machen.
 
G

Gelöscht 126540

Gast
Das liegt aber wohl eher am geringen Einkommen, das man selbst generiert.
Das System kann ja eigentlich nichts dafür, welchen Job man ausübt.

Einkommensschwache Menschen haben es natürlich dann bei einer Trennung noch schwieriger, wenn aufgrund von 2 Haushalten sich manche Kosten verdoppeln.
Aber auch hier: Es hat ja niemand anderes gesagt das man sich trennen oder scheiden lassen soll. Das kommt alles von euch selbst.
Interessante Ansichten 😅
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Das System ist irgendwie zu starr und unflexibel.
Es gibt seit 10 Jahren Entwürfe wie das geändert werden soll. Dafür muss man aber das Umgangs- UND das Unterhaltsrecht reformieren. Daran scheitert es immer.

Immer kurz bevor was geändert werden soll komnt einer und sagt, die Kinderpsychologen haben Bedenlen wenn das Kind 2 Wohnorte hat. Die Steigerung ist, daß Studien aus dem Hut gezaubert werden die behaupten, mehr Umgang für die Väter bedeute mehr häusliche Gewalt.

Dabei ist der Fall eigentlich klar. Die Eltern betreuen und erziehen ihr Kind auch nach einer Trennung gemeinsam. Jeder zahlt nur für die Zeit, in der er das Kind nicht betreut. In der Folge erhöhen sich auch die Unterhaltssätze, eben weil z.B. Wohnkosten fürs Kind doppelt anfallen. Und das geht auch, weil ja 2 Verdiener da sind.
Alleinerziehende, die es ja weiter gibt, erhalten auch diesen erhöhten Satz, quasi als Belohnung. Und der Unterhaltsvorschuss muss dem Zahlbetrag des Mindestunterhalt entsprechen. Jetzt wird das Kindergeld ja voll angerechnet, während es beim Unterhalt nur die Hälfte ist.
 

Kommentar

Aktives Mitglied
Es gibt seit 10 Jahren Entwürfe wie das geändert werden soll. Dafür muss man aber das Umgangs- UND das Unterhaltsrecht reformieren. Daran scheitert es immer.

Immer kurz bevor was geändert werden soll komnt einer und sagt, die Kinderpsychologen haben Bedenlen wenn das Kind 2 Wohnorte hat. Die Steigerung ist, daß Studien aus dem Hut gezaubert werden die behaupten, mehr Umgang für die Väter bedeute mehr häusliche Gewalt.

Dabei ist der Fall eigentlich klar. Die Eltern betreuen und erziehen ihr Kind auch nach einer Trennung gemeinsam. Jeder zahlt nur für die Zeit, in der er das Kind nicht betreut. In der Folge erhöhen sich auch die Unterhaltssätze, eben weil z.B. Wohnkosten fürs Kind doppelt anfallen. Und das geht auch, weil ja 2 Verdiener da sind.
Alleinerziehende, die es ja weiter gibt, erhalten auch diesen erhöhten Satz, quasi als Belohnung. Und der Unterhaltsvorschuss muss dem Zahlbetrag des Mindestunterhalt entsprechen. Jetzt wird das Kindergeld ja voll angerechnet, während es beim Unterhalt nur die Hälfte ist.
Das praktische Problem wird Folgendes sein: Das Problem verlagert soch in das Umgangsrecht und wird dadurch auf dem Kosten der Kinder ausgetragen. Es wird noch mehr Kämpfe aus rein finanziellen Gründen darum geben, wer das Kind wieviel betreut und wer wie viel arbeitet. Kind muss dann zu Gericht, wird x mal gefragt inkl Gutachten etc. Am Ende hat man das ach so tolle Wechselmodell. Kann mir keiner erzählen, dass das gut für die Kinder ist. Ich will nicht jede Woche umziehen und woanders wohnen müssen. Und mir Termine merken wie ein Manager, weil an jedem 2. Tag irgendeine Sonderregelung getroffen wurde. Nur weil die beiden Eltern auf beiden Seiten an dem Kind zerren.

Und die Kosten steigen, aber es arbeiten ja beide? Ggf arbeiten aber beide reduziert.

Und in Fällen eines höheren Betreuungsumfangs, der aber nicht ganz dem Wechselmodell entspricht, erfolgt eine Herabstufung in der DT um eine oder mehrere Gruppen. Kann also bereits angemessen berücksichtigt werden.

Ist in diesem Strang aber eigentlich sehr schön. 2 Personen aus der jeweils anderen Perspektive und beide sind sich einig, dass beide ungerecht behandelt werden….Erstmal selbst besser machen. Und zwar ohne den Streit auf das Umgangsrecht zu verlagern.
 

Portion Control

Urgestein
Interessante Ansichten 😅
Und ist diese nicht richtig? :unsure:

Weisst du, zwei Dinge klappen immer hervorragend:
1. Auf die Systeme schimpfen
2. Sich selbst von jeglicher Eigenverantwortung entbinden

Letztenendes hängt es doch immer nur am Geld.
Hätte man mehr Einkommen, gäbe es die hier aufgeführten Probleme nicht. Dann wären die Kitakosten egal, dann gäbe es auch keinen Unterhaltsvorschuss sondern man hätte sich von einem Kindsvater getrennt der einen vernünftigen Job hat und den vollen KU bezahlt.

Am Ende hat man das ach so tolle Wechselmodell. Kann mir keiner erzählen, dass das gut für die Kinder ist. Ich will nicht jede Woche umziehen und woanders wohnen müssen. Und mir Termine merken wie ein Manager, weil an jedem 2. Tag irgendeine Sonderregelung getroffen wurde. Nur weil die beiden Eltern auf beiden Seiten an dem Kind zerren.
Das 50:50 Wechselmodell empfinde ich auch als die schlechteste Lösung. Ich kenne aber auch keine Eltern die das praktizieren. Das geht schon deshalb kaum da häufig beide Teile nicht im gleichen Einzugsgebiet für Kindergarten, Schule oder Freundeskreis der Kinder, wohnen. Und die Schule wechselt man ja wöchentlich sicher nicht. ^^

Wer unbedingt eine Betreuung zu gleichen Teilen anstrebt, sollte demzufolge das Nestmodell wählen.
Da müssen nämlich die Alten umziehen und für das Kind ändert sich am wenigsten. Und auch hier gilt wie bei allem: Man muss schon einen entsprechenden, finanziellen Background haben - und neue Partner die sowas auch akzeptieren. Es ist halt alles nicht so einfach.

Eine Trennung mit Kindern ist zwar gesellschaftlich gerne gesehen, man tauscht ja gerne und schnell aus wenn es nicht läuft, möchte wieder seine Freiheiten, etc., aber das Familienrecht hat diesbezüglich eben keine adäquate Lösung. Das müssen schon die Beteiligten selbst hinbekommen.

Ist in diesem Strang aber eigentlich sehr schön. 2 Personen aus der jeweils anderen Perspektive und beide sind sich einig, dass beide ungerecht behandelt werden….Erstmal selbst besser machen. Und zwar ohne den Streit auf das Umgangsrecht zu verlagern.
So sehe ich das auch.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
In einigen europäischen Ländern ist das Wechselmodell als Standardfall bei Trennung bereits vorgesehen. Da muss umgekehrt begründet werden, warum es nicht so sein soll, wenn ein Elternteil das wünscht.

Das Kinder nicht 2 Wohnorte haben können ist pure Ideologie. Auch die Verfechter dieses Stabdpunktes räumen ein, das es dazu fast keine statistischen Erhebungen gibt. So, wir es auch keine Untersuchung gibt die belegt, dass nur 1 Wohnort die bessere Lösung sei. Es geht immer ums Orakeln, Bedenken, befürchten.

Herabstufung nach Düsseldorfer Tabelle klappt fast nie, hat mir der Richter am Oberlandesgericht selbst gesagt. Die Verteilungsmasse ist meistens zu gering, wer schon in Stufe 1 ist kann nicht herabgestuft werden und geht darum leer aus. Dafür gibt es keine Lösung.

Man kann an der Herabstufungsidee sehr schön sehen, was der Gesetzhägeber denkt: Ein gutverdienender Vater mit genau einem Kind zahlt etwas weniger, wenn er sein Kind etwas mehr betreut. In der Realität betrifft das aber Leute wie mich mit mehreren Kindern und durchschnittlichem Verdienst. Das endet in einer Mangelfallberechnung und ruck zuck lebt man auf Bürgergeldniveau
 

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